Autor: Französische Politik leugnet Migrantengewalt

Der Jugendpsychiater und Buchautor Maurice Berger (77) hat Politik und Medien in Frankreich vorgeworfen, die zunehmende Gewalt migrantischer Jugendlicher „gegen Weiße“ zu leugnen und zu verschleiern. Eine Reihe von Medien, Soziologen und Politikern weigere sich aus ideologischen Gründen, die Realität zu sehen. „Sie betrachten Gewalttäter als Opfer unserer hässlichen Gesellschaft. Und sie diffamieren jene, die die Realität benennen, als Faschisten“, sagte Berger der „Neuen Zürcher Zeitung“ (Freitag). „Die Realitätsverweigerer sind zum großen Teil für die heutige Situation verantwortlich.“ Der Rassismus gegen Weiße sei seit Jahren bekannt. Es herrsche jedoch eine „Sphäre der Verleugnung“.

So hätten etwa französische Medien den Messerüberfall migrantischer Jugendlicher im südostfranzösischen Dorf Crepol Mitte November als „Schlägerei“ abgetan, obwohl dort eine bewaffnete Gruppe auf wehrlose Menschen losgegangen sei. Bei dem Gewaltausbruch wurde ein Jugendlicher getötet, laut Augenzeugen sollen die Täter gerufen haben, sie wollten „Weiße abstechen“. Berger sagte: „Bisher kannte man diese Gewalt vor allem aus ‚verlorenen Gebieten der Republik‘, aus verwahrlosten Quartieren. Jetzt zeigt sich die Gewalt auch außerhalb, sie wird von Gruppen ausgeübt, die sich am Schmerz von anderen weiden.“

Berger kritisiert eine „Kultur der Schuld“ in weißen Gesellschaften. „Nichts ist leichter, als einen westlichen Menschen dazu zu bringen, sich schuldig zu fühlen.“ Je mehr sich die Mitglieder der Schuldgesellschaft schuldig fühlten und von „Benachteiligten“ sprächen, desto mehr inszenierten sich die betreffenden Gruppen als Opfer. „Es wird nicht aufhören, egal, wie viel Geld in diese Viertel geschüttet wird.“

Berger, der in seiner Laufbahn demnach unter anderem mit zahlreichen jugendlichen Gewalttätern maghrebinischer Herkunft gearbeitet hat, kritisiert auch die Justiz. Viele Richter wendeten Strafgesetze nur in der mildesten Form an. „Wer in Frankreich als Minderjähriger zum ersten Mal vor Gericht steht, kommt meist mit einer Bewährungsstrafe davon.“ Die Folgen für das Opfer spielten dagegen eine untergeordnete Rolle. Das Recht werde heute vor allem bei jenen umgesetzt, die das Gesetz respektieren.