Ausstellung zum Abzug der russischen Truppen 1994

Zum 30. Jahrestag des Abzugs des früheren sowjetischen Militärs aus Ostdeutschland 1994 zeigt das Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte eine Kunstausstellung. Unter dem Titel „Freie Welt“ werden vom 26. April bis zum 3. November der Film „Das sowjetische Hauptquartier“ und zwei Fotoserien des Künstlers Sven Johne in Potsdam präsentiert, teilte die Brandenburgische Gesellschaft für Kultur und Geschichte am Dienstag in Potsdam mit. Johne setze sich darin mit der emotionalen Geschichte der Transformationszeit und mit den Aufbrüchen der 90er Jahre sowie mit Leerstellen des Abzugs auseinander.

Der Film wurde den Angaben zufolge 2023 im früheren Haus der Offiziere in Wünsdorf gedreht. Die 25-teilige Fotoserie „Heilpflanzen im Todesstreifen“ entstand 2021 und geht auf Wanderungen entlang der rund 1.400 Kilometer langen früheren innerdeutschen Grenze zurück. Die Serie „Heroes of Labor“ (dt.: Helden der Arbeit) von 2018 thematisiert mit zwölf Arbeiten gefragte Motivations-Coaches als „Gurus des neoliberalen Zeitalters“. In dem ironischen Titel verschränke Johne die sozialistische Parole mit dem kapitalistischen Heilsversprechen, hieß es.

Brandenburg war beim Abzug der einstigen sowjetischen Truppen den Angaben zufolge neben Berlin der zentrale Schauplatz der größten militärischen Truppenbewegung in Friedenszeiten. Von den fünf Armeen seien drei in Brandenburg stationiert gewesen, hieß es. Die sogenannte Westgruppe der Truppen zählte in Ostdeutschland 1991 nach eigenen Angaben 337.800 Soldaten, 208.400 Familienangehörige sowie Zivilangestellte, darunter etwa 90.000 Kinder.