Ausstellung zu 500 Jahren Reformation in Magdeburg

Zum 500. Jahrestag der Reformation in Magdeburg zeigt die Stadtbibliothek eine Ausstellung mit Drucken aus der Frühzeit der beginnenden Kirchenspaltung. Wie die Stadtverwaltung am Freitag mitteilte, ist die Schau „Unseres Herrgotts Kanzlei“ auf allen Etagen der Bibliothek bis zum Reformationstag am 31. Oktober zu sehen.

Besucher haben demnach die Möglichkeit, über 90 Objekte aus dem historischen Bestand der Stadtbibliothek zu betrachten. Darunter befinden sich den Angaben zufolge Druckschriften unmittelbar aus dem 16. Jahrhundert sowie Nachdrucke aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Hinzu kämen Erinnerungswerke aus dem 19. Jahrhundert und der Zeit des Ersten Weltkrieges, welche die Bedeutung der Reformation für die Kirchen- und Regionalgeschichte wiedergeben würden.

Einen inhaltlichen Schwerpunkt bilden demnach die geistigen Köpfe der Reformation. Angefangen bei dem Humanisten und Universalgelehrten Philipp Melanchthon (1497-1560), der sich der Volksbildung und der innerkirchlichen Annäherung verschrieben habe, bis hin zum radikalen und kompromisslosen Matthias Flacius Illyricus (1520-75), für den die kleinste Abweichung von der reinen lutherischen Lehre dem Verrat am „neuen Glauben“ gleichgekommen sei.

Seit fünf Jahrhunderten bewahrt die Stadtbibliothek nach eigenen Angaben Frühdrucke der Reformation auf, die Belagerungen, Zerstörungen und Kriege überdauert hätten. Magdeburg sei als Druckzentrum und Bollwerk der Reformation in die Geschichte eingegangen. Auch die damals neue Kunst des Buchdrucks werde in der Ausstellung thematisiert, hieß es.