Ausstellung zeigt Beziehungen zwischen Württemberg und dem Elsass

Die jahrhundertealten Verbindungen zwischen Württemberg und dem Elsass stehen im Fokus einer am Mittwoch eröffneten Ausstellung in Stuttgart. Die deutsch-französische Schau „Württemberg und das Elsass – 700 Jahre gemeinsame Geschichte“ ist im Hauptstaatsarchiv bis zum 5. Juli zu sehen, teilte das Archiv mit. Danach wird sie vom 13. Juli bis 13. Oktober in einer französischen Version im ehemaligen Schloss der Herzöge von Württemberg in Riquewihr gezeigt.

Den Anfang machte der Mitteilung zufolge 1324 Graf Ulrich III. von Württemberg, der die Grafschaft Horburg (heute Horbourg) und die Herrschaft Reichenweier (heute Riquewihr) im Elsass erwarb. Wirtschaftlich spielte bei der historischen Verbindung zwischen Württemberg und dem Elsass der Wein die dominierende Rolle. Bis zur Französischen Revolution 1789 prägten die Württemberger die zwei erworbenen Regionen, danach mussten sie die Gebiete an die Republik Frankreich abtreten. Nach dem Zweiten Weltkrieg halfen frühe Städtepartnerschaften zwischen dem Elsass und Württemberg, dass sich Frankreich und Deutschland wieder annäherten.

Die Ausstellung zeigt historische Dokumente, Handschriften und Drucke aus der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart sowie Bilder, Schmuck und Kunstobjekte aus dem Landesmuseum Württemberg. Aus französischen Archiven, Bibliotheken und Museen in Paris, Colmar, Montbéliard, Riquewihr und Horbourg-Wihr sind ebenfalls Exponate zu sehen, darunter die erstmals öffentlich gezeigten Originalurkunden, die den Erwerb von Horburg und Reichenweier 1324 dokumentieren.

Auf einem Medientisch lässt sich die historische Stadtansicht von Reichenweier nach einem Kupferstich von Merian detailliert erkunden. „Die Besucher werden gleichsam virtuell durch die historische Stadt geführt, deren Stadtbild auch heute noch großartig erhalten ist“, sagte der Leiter des Hauptstaatsarchivs, Peter Rückert. Via Internet ist ein virtueller Rundgang durch die Ausstellung möglich. (0680/27.03.2024)