Ausstellung über einen Wegbereiter der Demokratie

Mit der Ausstellung „Ein Leben für Recht und Republik. Ludwig Marum 1882-1934“ erinnert das Grundbuchzentralarchiv Kornwestheim an ein frühes Opfer der Nationalsozialisten. Der badische Reichstagsabgeordnete Ludwig Marum habe sich als Sozialdemokrat für Demokratie, Humanität, religiöse Toleranz und Gleichberechtigung eingesetzt, teilte das Landesarchiv Baden-Württemberg am Donnerstag in Stuttgart mit. Die Wanderausstellung in Kornwestheim (bei Stuttgart) sei vom 28. Juni bis zum 16. August zu sehen.

In diesem Jahr jährt sich die Ermordung von Marum durch die Nationalsozialisten zum 90. Mal. Er gilt laut Mitteilung als einer der Wegbereiter der parlamentarischen Demokratie in Baden 1918/19 und als bedeutende Persönlichkeit der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung. Der Jurist stammte aus einer jüdischen Familie. Fünf Tage nach den Reichstagswahlen vom 5. März 1933 verhafteten ihn die neuen Machthaber unter Missachtung seiner Immunität, am 29. März 1934 ermordeten sie ihn im Konzentrationslager Kislau bei Bruchsal. Seine Frau und seine drei Kinder verließen Deutschland, seine jüngste Tochter wurde 1943 im Konzentrationslager Sobibor umgebracht.

Die Wanderausstellung wurde von der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, dem Landesarchiv Baden-Württemberg und dem Forum Ludwig Marum in Karlsruhe erarbeitet. (1377/20.06.2024)