Ausstellung “Nach Hitler” im Bonner Haus der Geschichte
Das Haus der Geschichte in Bonn zeigt ab Mittwoch die Ausstellung „Nach Hitler. Die deutsche Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus“. Die Schau geht der Frage nach, wie sich verschiedene Generationen bis heute zum Nationalsozialismus verhalten oder sich damit beschäftigen. Der chronologische Rundgang beginnt mit der Generation der Zeitzeugen des Nationalsozialismus und wendet sich dann deren Kindern, den Enkeln und der nach der Wiedervereinigung geborenen vierten Generation zu.
Präsentiert werden knapp 500 Objekte, Dokumente sowie Filmausschnitte, Medienstationen und eine Mitmachstation. Grafisch aufbereitete Umfrageergebnisse zum Thema Nationalsozialismus von den 1950er Jahren bis in die Gegenwart dokumentieren die Haltung der jeweiligen Generationen zum Thema Nationalsozialismus.
Zu sehen ist unter anderem eine von Hedwig Maria Ley geschaffene, vielfach reproduzierte Hitler-Büste, die die Bildhauerin nach dem Krieg zunächst im Garten vergrub. Von individuellen Schicksalen zeugen Gegenstände aus jüdischem Besitz. Etwa das Fahrrad eines jüdischen Jungen, das von einem Freund für den Fall seiner Rückkehr über Jahrzehnte aufbewahrt wurde. Aus der Zeit der 1968er-Studentenproteste stammt das berühmt gewordene Banner mit der Aufschrift „Unter den Talaren Muff von 1000 Jahren“.
Der Brief einer Schulklasse an die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer dokumentiert die Auseinandersetzung der vierten Generation mit dem Erbe des Nationalsozialismus. Unter anderem die Überreste eines in Brand gesetzten Bücherschranks nahe des Berliner Mahnmals „Gleis 17“ dokumentieren das Fortbestehen des Rechtsextremismus bis in die Gegenwart.
Die Sonderausstellung „Nach Hitler“ ist während der gesamten Zeit des Umbaus im Haus der Geschichte geöffnet. Die Dauerausstellung des Hauses schließt am Sonntag und wird bis Ende 2025 neu konzipiert.