Ausstellung in Halle thematisiert koloniale Vergangenheit

Das Kunstmuseum Moritzburg in Halle zeigt ab Sonntag erstmals eine Ausstellung über die koloniale Vergangenheit Deutschlands. Wie das Museum am Freitag in Halle mitteilte, präsentiert die Schau „It’s all about collecting… Expressionismus – Museum – Kolonialismus“ die Sammlung Rolf Horn (1912-1995) aus Schleswig. Zu sehen sind 116 expressionistische Gemälde, Zeichnungen, Grafiken und Plastiken. Darin enthalten seien auch neun Werke aus Afrika und Ozeanien, wie sie den Expressionisten in Deutschland als Inspiration gedient hätten.

Ausgestellt werden den Angaben zufolge ebenfalls Franz Emil Hellwigs Sammlung aus Melanesien, einer Inselgruppe nördlich von Australien, und die Asien-Sammlung Emil Riebecks. Beide seien heute nur noch rudimentär im Museumsbestand vorhanden und würden erstmals in einem Projekt auf der Basis aktueller Forschungen präsentiert.

Neben den Kunstwerken thematisiert die Ausstellung den Angaben zufolge Fragen nach dem Umgang westlicher Museen mit Werken, die aufgrund der kolonialen Vergangenheit ihren Weg nach Europa gefunden hätten. Ebenso gehe es um das Verhältnis zwischen Expressionismus und Kolonialismus.

Die Schau versteht sich laut Kunstmuseum als Einladung, über die koloniale Vergangenheit Deutschlands und den heutigen Umgang damit sowie über die Rolle der Kunst der Klassischen Moderne kritisch nachzudenken. Zusätzlich sind mehrere Begleitveranstaltungen geplant. Unter anderem soll es am 23. Mai einen Themenabend zum Thema „Halle und der Kolonialismus“ mit Führungen und einer Podiumsdiskussion geben.