Ausstellung Heinz Mack – „Kunst macht Hoffnung auf bessere Welt“

Eine umfassende Retrospektive der Werke von Heinz Mack zeigt das Karlsruher Zentrum für Kunst und Medien (ZKM). Die Ausstellung mit 130 Arbeiten beginnt am Samstag und läuft bis 4. April. Zu sehen sind Werke aus allen Schaffensphasen des heute 92-Jährigen – von den 1950ern bis in die Gegenwart. Darunter sind Skulpturen, Installationen, Fotografien, Lichtkästen, Reliefe und Filme. Fast immer arbeitet Mack mit Bewegung, wechselnder Beleuchtung oder Reflexion.

Mack stellte die Ausstellung selbst vor und will auch bei der Eröffnung am Freitagabend sprechen. Er beschrieb seine Kunst als Ausdruck der Hoffnung auf eine lebenswerte und friedliche Gesellschaft. „Als junger Mann war ich überzeugt, dass es der Menschheit gelingt, die Welt zum Guten zu wenden und technisch-künstlerische Entwicklungen zum Wohle aller zu nutzen. Leider hat sich diese Hoffnung angesichts der Katastrophen weltweit ins Gegenteil verkehrt.“ Gleichwohl wolle seine Kunst nicht in Pessimismus verfallen, sondern für eine Welt plädieren, in der Leichtigkeit und Lebensfreude Platz hätten. Scharf kritisierte Mack den aktuellen Kunstbetrieb, der „durch und durch kommerzialisiert ist“.

Mack ist Mitbegründer der Bewegung Zero – einer Gruppe, die für einen radikalen Neuanfang der Kunst nach dem Zweiten Weltkrieg eintrat. Er arbeitete früh mit Materialien wie Aluminium oder Acrylglas. Seine Installationen in der Sahara gelten als Vorläufer der Land Art. So legte er im Sonnenlicht schimmernde Pfeile in den Sand, arbeitete mit Spiegeln oder stellte reflektierende Metallstelen auf. Viele Installationen verschwanden nach kurzer Zeit wieder, Mack hielt sie aber in Videos fest. Im ZKM ist nun in einem Lichthof eine Sahara-Installation nachgebaut.

„Macks Reflektorwände und raumgreifenden Lamellen-Plantagen nahmen schon vor 65 Jahren formal die gegenwärtigen Photovoltaikanlagen voraus“, sagte Ausstellungsmacherin Clara Runge. Mack habe Fragen zum Verhältnis von Natur und Technik aufgeworfen, die im Licht der Klimakatastrophe neue Relevanz erhielten.