Ausstellung: Eiszeit-Exponate inspirieren zeitgenössische Künstler
Einen Bogen zwischen Urgeschichte und moderner Kunst spannt die Ausstellung „Eiszeitwesen“ im Urgeschichtlichen Museum (urmu) Blaubeuren. Die Ausstellung, die am Samstag (16. November) eröffnet wird, stellt moderne Kunstwerke an die Seite von Exponaten aus der Steinzeit. Die Schau solle zeigen, wie die teils 40.000 Jahre alten Plastiken und Höhlenmalereien die zeitgenössische Kunst inspirieren, erläuterte die urmu-Direktorin Stefanie Kölbl am Donnerstag bei einem Presserundgang.
Dazu präsentieren zehn Künstlerinnen und Künstler Skulpturen, Gemälde, Zeichnungen, Collagen und Installationen, die im gesamten Museum ausgestellt sind. Bei der Gestaltung ihrer Werke und der Zuordnung zu eiszeitlichen Exponaten hatten die Künstler freie Hand, erläuterte Jeany Weisheit, Mitorganisatorin der Ausstellung.
So stellt etwa Fabian Vogler zur Figur der „Venus von Hohenlohe“, die als eines der ältesten von Menschen geschaffenen Kunstwerke gilt, große Bronzebüsten, die wie Wächterinnen um die Vitrine mit der steinzeitlichen Venus stehen. Die Verbindung von Mensch und Tier drückt Ule Ewelt mit ihren Plastiken aus, der israelische Künstler Abi Shek zeigt Metallskulpturen und Holzschnitte, und Bertram Bartl greift mittels altsteinzeitlicher Frauenfiguren und Phallusdarstellungen Fragen zur Geschlechteridentität auf.
Um die Ausstellungseröffnung rankt sich ein buntes Begleitprogramm. Dazu gehören Vorträge, Filme, die Vorführung von Bronzeguss und eine poetisch-musikalische Taschenlampen-Tour durch das dunkle Museum. Die Ausstellung „Eiszeitwesen. Moderne Perspektiven der Eiszeitkunst“ ist bis zum 12. Januar 2025 im Urgeschichtlichen Museum Blaubeuren zu sehen. (2564/14.11.2024)