Ausstellung dokumentiert Zerstörung ukrainischer Kultur

Eine Ausstellung im Thüringer Landtag dokumentiert ab Mittwoch die Zerstörung der ukrainischen Kultur durch den gegenwärtigen Krieg. Mit großformatigen Vorher-Nachher-Fotografien werde das Ausmaß der Zerstörung von Orten, Gebäuden und Denkmälern sichtbar gemacht, teilte die Landtagsverwaltung am Dienstag in Erfurt mit. Damit solle auch um Aufmerksamkeit für die Verbrechen gegen das ukrainische Kulturerbe geworben werden.

Landtagspräsidentin Birgit Pommer (Linke) sagte, mit diesem russischen Angriffskrieg solle durch den Einsatz von brutalster Gewalt Geschichte in einem Maße rückgängig gemacht werden, wie es in Europa seit Jahrzehnten nicht erlebt worden sei. Von Anfang an sei neben einer Ausweitung des russischen Territoriums auf Kosten der Ukraine auch die Zerstörung der ukrainischen Identität ein Kriegsziel Russlands gewesen.

Der Krieg tobe nicht nur an der Front, sondern richte sich immer wieder auf die Infrastruktur und zivile Einrichtungen auf dem Gebiet der Ukraine, sagte Pommer weiter. Der Raketenangriff auf ein Kinderkrankenhaus mitten in Kiew könne die Weltgemeinschaft nur mit Entsetzen erfüllen. Die Ausstellung „Postcards from Ukraine“ sei eine Mahnung, die Augen vor dem andauernden Leid nicht zu verschließen.

Die Ausstellung wurde vom Ukrainischen Institut mit Hauptsitz in Kiew erstellt. Das Institut ist eine staatliche Einrichtung zur Förderung der ukrainischen Sprache und Kultur. Seit Beginn des Kriegs am 24. Februar 2022 zählte die Einrichtung mehr als 500 zerstörte historische, architektonische und archäologische Stätten in der Ukraine.