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Ausgaben für Sozialhilfe in NRW legen 2024 deutlich zu

In Nordrhein-Westfalen sind im vergangenen Jahr die Ausgaben für Sozialhilfe deutlich gestiegen. Wie das Statistische Landesamt IT.NRW am Freitag in Düsseldorf mitteilte, lag die Summe der Leistungen gemäß den Ausgaben für das Zwölfte Sozialgesetzbuch (SGB XII) bei rund fünf Milliarden Euro. Das waren 16,4 Prozent oder 707 Millionen Euro mehr als im Jahr davor. Überdurchschnittlich stark fiel den Angaben zufolge der Anstieg der Ausgaben für Hilfen zur Gesundheit aus.

Dabei sei die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung mit 2,9 Milliarden Euro und einem Anteil von 57,6 Prozent der größte Ausgabeposten 2024 gewesen, hieß es. Gestiegen sei dabei sowohl die Zahl der Empfängerinnen und Empfänger der Leistung als auch die durchschnittlichen Aufwendungen für die Leistungsberechtigten.

Die Nettoausgaben für die Hilfe zur Pflege stiegen demnach um 21,4 Prozent auf rund 1,2 Milliarden Euro. In diesem Bereich seien die Ausgaben damit das zweite Jahr in Folge um mehr als ein Fünftel gestiegen, erklärten die Landesstatistiker. Hilfe zur Pflege erhalten pflegebedürftige Personen, wenn der notwendige und angemessene Pflegebedarf nicht oder nicht vollständig durch Leistungen der Pflegeversicherung gedeckt ist und nicht genügend Eigenmittel verfügbar sind, um die Kosten insgesamt zu tragen.

Für die Hilfe zum Lebensunterhalt lagen die Nettoausgaben im Jahr 2024 mit rund 418 Millionen Euro um 12,9 Prozent über dem Niveau des Vorjahres, wie es weiter hieß. Die Hilfe zum Lebensunterhalt erhalten unter anderem vorübergehend Erwerbsunfähige, Vorruheständler mit niedriger Rente oder längerfristig Erkrankte, die ihren Lebensunterhalt nicht aus eigenen Mitteln oder durch Leistungen anderer Sozialleistungen decken können.

Die Ausgaben für Hilfen zur Gesundheit zogen massiv an: Sie legten um fast ein Drittel (29,8 Prozent) zu und beliefen sich 2024 auf rund 324 Millionen Euro. Hilfe zur Gesundheit erhalten nicht krankenversicherte Personen, deren finanzielle Mittel nicht ausreichen, um medizinische Behandlungen oder andere gesundheitliche Leistungen selbst zu bezahlen.

Gründe für die Ausgabensteigerung sind laut der Statistiker sowohl Anstiege bei der Zahl der Empfänger der jeweiligen Leistungsarten wie auch gestiegene Ausgaben je Leistungsberechtigtem. Hintergrund ist unter anderem die Anhebung der Regelsätze sowie Kostensteigerungen etwa bei Personal- und Sachkosten im Bereich der Pflegeleistungen.