Aus für Sonntagausgaben von „Tagesspiegel“ und „Berliner Morgenpost“

Der „Tagesspiegel“ und die „Berliner Morgenpost“ stellen ihre gedruckten Sonntagausgaben ein. Die letzten Printausgaben der Zeitungen an einem Sonntag erscheinen am 31. März, wie beide Verlage in Berlin ankündigten. Als Gründe werden Personalmangel und steigende Logistikkosten bei der Zustellung genannt.

Die Sonntagszustellung in Berlin wurde bislang von den Zeitungsverlagen gemeinsam getragen und finanziert. Eine Zustellung im Alleingang lasse sich wirtschaftlich nicht abbilden, heißt es vom „Tagesspiegel“-Verlag. Dies würde zu enormen Preissteigerungen führen, die den Leserinnen und Lesern nicht zuzumuten seien.

Alternativ wollen beide Zeitungen ihre jeweiligen gedruckten Samstagausgaben zu einer umfangreicheren und umfassenden Wochenend-Zeitung ausbauen. „Die beliebten Inhalte der Sonntagausgabe bleiben natürlich erhalten und kommen so schon einen Tag früher zu Ihnen“, heißt es von der Geschäftsführung des „Tagesspiegels“. Zudem bieten beide Verlage vom 6. April an eine Digital-Ausgabe der Sonntagausgabe als E-Paper an.

Mit dem Ende der gedruckten Sonntagzeitungen endet eine jahrzehntelange Ära in Berlin. Der 1945 gegründete „Tagesspiegel“ gehört – wie die „Zeit“, das „Handelsblatt“ und die „Wirtschaftswoche“ – zur DvH Medien GmbH von Dieter von Holtzbrinck. Die verkaufte Auflage betrug Ende 2023 zusammen mit der Nebenausgabe „Potsdamer Neueste Nachrichten“ 103.766 Exemplare.

Die 1898 gegründete „Berliner Morgenpost“ gehört seit 2014 zur Funke-Mediengruppe. Ihre verkaufte Auflage lag Ende vergangenen Jahres bei 38.933 Exemplaren.