Audiowalk erzählt Geschichte des ehemaligen Bremer Überseehafens

Mit einem künstlerisch verdichteten Audiowalk erzählt die Bremer Regisseurin, Autorin und Produzentin Katrin Bretschneider die Geschichte des ehemaligen Überseehafens in der Hansestadt. Unter dem Titel „Kein Schiff wird kommen” feiert die Stadtrauminszenierung am 21. September auf dem Areal des längst zugeschütteten Hafens Premiere, wie die Initiatoren am Dienstag mitteilten. Das Gelände gehört heute zur Bremer Überseestadt.

„Wo einst das vitale Herz der Stadt schlug und Schiffe aus aller Welt kamen und gingen, befindet sich heute ein milliardenschweres Neubaugebiet“, hieß es. Mit Kopfhörern ausgestattet, werde das Publikum über das beeindruckende Gelände geführt. „Durch den Einsatz von Texten, Klangcollagen und O-Tönen wird die Vergangenheit des Ortes vor dem inneren Auge des Publikums heraufbeschworen.“

Das Stück knüpft an Bretschneiders Vorgängerprojekt „Shaking Hands With Ghosts” an, das sich mit der Geschichte der Großwerft AG Weser auseinandersetzte. Es ist Teil einer Reihe, in der sich die Künstlerin und ihr Team mit Bremer Orten des radikalen Wandels beschäftigen.

Das Aufkommen der Container-Schifffahrt gab dem Überseehafen mit seinem auf Stückgut ausgerichteten Umschlag den Todesstoß. 1991 wurde er geschlossen, die Kaianlagen waren marode und baufällig. Sieben Jahre später wurde er auch gegen Proteste mit 3,5 Millionen Kubikmetern Sand verfüllt. Heute stehen dort unter anderem ein Großmarkt und moderne Wohnungen. Die Hochschule für Künste und das Hafenmuseum bestimmen genauso wie Lokale, Theater und Bürolofts das Umfeld.