ARD stellte bislang 140 von rund 800 Social-Media-Kanälen ein

Die ARD hat seit Anfang 2023 nach eigenen Angaben insgesamt 140 Social-Media-Accounts eingestellt. Zum Dezember 2023 seien noch 659 Accounts bei Youtube, Instagram, Facebook, X (ehemals Twitter) und TikTok gemeldet gewesen, wie der öffentlich-rechtliche Senderverbund auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) mitteilte. Die Angebote von Funk, dem gemeinsamen Content-Netzwerk von ARD und ZDF, seien davon ausgenommen. Langfristiges Ziel im Sinne des Reformprozesses sei eine „deutliche Reduzierung“ der Kanäle.

Ende April vergangenen Jahres hatte die ARD erklärt, dass sie rund 800 Kanäle auf Social-Media-Plattformen betreibe und davon im Zuge des eingeleiteten Reformprozesses etwa ein Viertel der Accounts – also rund 200 – einstellen wolle.

Auf Instagram, Facebook und Youtube sei die ARD derzeit am meisten vertreten, wobei die Anzahl der Accounts mit Ausnahme von TikTok auf jeder Plattform sinke, erklärte der Senderverbund nun. Mit Plattformen wie Snapchat oder Pinterest werde derzeit nur in Einzelfällen experimentiert. Auf Twitch wiederum sei der ARD-Account mit wenigen Ausnahmen „der Hauptausspielweg“ für die Formate aller Landesrundfunkanstalten.

„Wir beobachten die Entwicklungen stets genau und wägen ab, inwieweit eine Präsenz auf den entsprechenden Plattformen sinnvoll und vertretbar ist“, erklärte die ARD. Leitend bei den Entscheidungen seien „die Bedürfnisse und das Nutzungsverhalten der User“. Zugleich räumte der Senderverbund ein: „Uns ist bewusst, dass unser Social-Media-Portfolio aufgrund der linearen Strukturen gewachsen ist. Wir sehen, dass dies nicht immer sinnvoll ist.“ Deshalb sei der Reformprozess angestoßen worden.

Derzeit könnten keine Angaben dazu gemacht werden, wie viele Accounts insgesamt in näherer Zukunft noch eingestellt werden sollen. Ziel sei es, die Anzahl der Accounts stetig zu verringern und dabei sicherzustellen, dass „ein Angebot für alle Nutzergruppen“ entstehe. Über die mögliche Einstellung eines Accounts entscheiden demnach die Landesrundfunkanstalten.

Das ZDF betreibt nach eigenen Angaben derzeit etwa 90 Social-Media-Kanäle. Der Sender betont, dass die Anzahl aufgrund strikter Überprüfungen stark schwanke. Im Jahr 2023 seien acht Kanäle geschlossen worden, darunter die Facebook-Seiten des Spartensenders ZDFneo und des Politmagazins „Frontal“. So wie die ARD gibt auch das ZDF an, mit Social-Media-Kanälen die Menschen erreichen zu wollen, die es mit eigenen Plattformen nicht ausreichend erreicht. Auf Drittplattformen wende der Sender „klare Branding-Regeln und Rückführungsstrategien auf die eigenen Plattformen an“, erklärte der Mainzer Sender.