ARD: Radio-Popwellen senden künftig gemeinsames Abendprogramm

Die Radio-Popwellen der ARD sollen ab Anfang nächsten Jahres enger zusammenarbeiten. Dafür produziere SWR3 mit „Pop – die Abendshow“ ab 2. Januar ein gemeinsames Programm, das den Sendern täglich zur Übernahme angeboten wird, teilte die ARD am Donnerstag in Stuttgart mit. MDR Jump, WDR2, HR3, SR1, NDR2 und Bremen Vier würden das neue Programm ausstrahlen.

Unter der Woche soll „Pop – die Abendshow“ um 20 Uhr, an Wochenenden und Feiertagen um 19 Uhr beginnen. Mit der „Popnacht“ biete SWR3 auch weiterhin ein gemeinsames Nachtprogramm an, das die genannten Wellen sowie RBB88,8 unter der Woche täglich von 0 Uhr bis 5 Uhr und an Wochenenden und Feiertagen bis 6 Uhr am Morgen ausstrahlen, teilte die ARD mit. Das gewohnte Sounddesign der jeweiligen Popwellen soll mittels technischer Lösungen auch im Gemeinschaftsprogramm erhalten bleiben.

Nachrichtlich soll die SWR3-Redaktion in Baden-Baden zwar bundesweite Entwicklungen aktuell abbilden, bei „besonderen Lagen oder Gefahrensituationen in ihrem Sendegebiet“ könnten einzelne Popwellen aber auch künftig jederzeit aus dem gemeinsamen Programm aussteigen und eigene Inhalte anbieten. „Darüber hinaus sind die Nachrichtenstrecken am Abend individuell und kommen aus den einzelnen Landessendern“, teilte die ARD mit.

Der Senderverbund plant außerdem auch für die Landeswellen der ARD ein gemeinsames Abend- und Nachtprogramm. Ab dem 13. Januar sollen „die meisten“ Landesrundfunkanstalten die „ARD Hitnacht“ des MDR übernehmen. Den einzelnen Häusern soll zwischen 23 Uhr und 6 Uhr ein flexibler Ein- und Ausstieg in das Programm möglich sein. Ab 2. Juni sollen SWR und MDR für die Zeit zwischen 20 Uhr und Mitternacht neue Abendsendungen anbieten, die von allen ARD-Medienhäusern übernommen werden können.

Danach gefragt, wie sinnvoll es sei, bei regionalen Inhalten bundesweite Programme zu machen, sagte der ARD-Vorsitzende Kai Gniffke im Pressegespräch am Donnerstag: „Wir reden über nutzungsschwache Zeiten. Wir wollen Ressourcen umschichten in nutzungsstarke Zeiten und ins Digitale.“

Die ARD-Intendanten haben bereits vergangenes Jahr mehr Kooperationen in den Hörfunkwellen beschlossen. Die Infowellen des Senderverbunds senden seit April ein gemeinsames Abendprogramm, auch die Kulturwellen strahlen bereits an vielen Abenden gemeinsame Programme aus.

Wie die ARD weiter mitteilte, sollen ab 10. Januar unter dem Namen „ARD Schlagerwelt“ die digitalen Angebote des Senderverbunds zum Thema Schlager gebündelt werden. BR und MDR sollen deshalb ihre Accounts „meine Schlagerwelt“ auf Instagram und „BR Schlager“ auf Facebook einstellen. „Auch der sendungsbegleitende Facebook-Account der SWR-Show ‘Immer wieder sonntags’ wird in das neue fokussierte Angebot überführt“, so die ARD.

Unter „ARD Schlagerwelt“ sei dann der bisherige Instagram-Account von „SWR Schlager“ sowie der entsprechende YouTube-Channel des SWR zu finden. In der ARD-Mediathek sollen die Video-Angebote für Schlagerfans auf einer gemeinsamen Seite ebenfalls unter dem neuen Label zu finden sein.