Das Online-Magazin www.perlentaucher.de umfasst Literaturkritiken eines Vierteljahrhunderts. Nun erhält das Deutsche Literaturarchiv eine “Archivkopie des vollständigen Internetauftritts” des Büchermagazins.
Das Deutsche Literaturarchiv Marbach übernimmt das Archiv des Online-Magazins “Perlentaucher”. Das digitale Kultur- und Büchermagazin solle damit an einer zentralen Stelle bewahrt und erforscht werden, teilte das Literaturarchiv am Mittwoch in Marbach mit.
Wie in einem Brennglas spiegele das täglich erscheinende Magazin www.perlentaucher.de Literaturkritik und kulturelles Leben eines Vierteljahrhunderts. Nun werde eine “nahezu authentische Archivkopie des vollständigen Internetauftritts erzeugt” und unter Wahrung bestehender Schutzrechte in die öffentlich zugängliche Sammlung “Literatur im Netz” des DLA aufgenommen.
Die Perlentaucher-Geschäftsführung habe dem Literaturarchiv “kostenfrei einen Gesamtabzug des Internetforums zur langfristigen Archivierung” übereignet, hieß es. Diese Archivkopie umfasse alle gespeicherten Seiten dieser Domain bis zum Zeitpunkt der Datenübernahme am 28. Februar 2025. Seit dem 15. März 2000 ist die Website online. “Das Überführen des Perlentauchers in das Webarchiv des DLA mit rund 170.000 Seiten (105 GB) stellt allein schon durch die Größe dieses Internetforums eine besondere Herausforderung dar”, hieß es.
Seit 2008 sammelt das Deutsche Literaturarchiv Marbach literarische Blogs und Netzliteratur. Damit reagiere man auf die Bedeutung des Internets als Publikationsforum, hieß es. Die Sammlung werde seit 2024 um soziale Medien, Podcasts, Autoren-Homepages, digitales Feuilleton und das Genre “Fanfiction” erweitert.
Das 1955 gegründete Literaturarchiv sichert in seinen Sammlungen nach eigenen Angaben “eine Fülle kostbarster und bedeutsamster Quellen der Literatur- und Geistesgeschichte von 1750 bis zur Gegenwart”. Es ist zugleich eine Forschungseinrichtung.