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Appell: „Völkermord verjährt nicht“

BERLIN – Das Bündnis „Völkermord verjährt nicht!“ hat eine Anerkennung der Massaker an den Herero und Nama als Genozid gefordert. Die Aktivisten gaben einen Appell mit Unterschriften im Bundespräsidialamt ab. Darin wird die Bundesregierung aufgerufen, die damaligen Untaten offiziell als Völkermord anzuerkennen. Dem Bündnis gehören Menschenrechtler und Opferverbände an. Zu den Unterzeichnern zählen dem Bündnis zufolge die ehemalige Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD), Claudia Roth (Grüne) sowie der Linken-Politiker Gregor Gysi. Die Vertreterin des Nama-Komitees, Ida Hoffmann, zeigte sich enttäuscht, dass die Aktivisten nicht von Bundespräsident Joachim Gauck persönlich empfangen worden seien.
Am 9. Juli 1915 endete nach 31 Jahren die Herrschaft der Deutschen über Namibia. Zu den dunkelsten Kapiteln dieser Zeit gehört das Massaker an Zehntausenden Herero und Nama zwischen 1904 und 1908.KNA