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AOK: Jeder Beschäftigte war 2024 im Schnitt 2,2-mal krank

Mit 221.852 Arbeitsunfähigkeitsfällen je 100.000 beschäftigten AOK-Versicherten lag Baden-Württemberg im Jahr 2024 knapp unter dem Bundesdurchschnitt von 2,3 Krankmeldungen pro Beschäftigtem. Dabei verstärkten sich die Atemwegserkrankungen, sagte Ralph Bier, Arzt bei der AOK Baden-Württemberg, am Dienstag in Stuttgart. Mit einem Anteil von 37,5 Prozent entfiel 2024 mehr als jeder dritte Krankenschein auf Infektionen der Atemwege.

Während Atemwegsinfekte meist kurz verlaufen, durchschnittlich 5,5 Tage pro Fall, fallen Beschäftigte mit psychischen Diagnosen wie Depressionen oder Angststörungen laut AOK weitaus länger aus: 28 Tage pro Krankschreibung. „Die Zahlen spiegeln nicht nur den Stress moderner Arbeitswelten wider, sondern auch eine Entstigmatisierung: Betroffene trauen sich heute möglicherweise eher, Hilfe zu suchen“, sagte Bier.

Die Krankheitstage aufgrund einer psychischen Erkrankung stiegen von 2015 bis 2024 etwa doppelt so stark wie die Krankheitstage insgesamt – plus 33 gegenüber plus 16 Prozent. Ein Teil des Gesamtanstiegs lässt sich auf die 2023 eingeführte elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) zurückführen. „Vorher wurden vor allem kurze Erkrankungen seltener gemeldet. Die eAU sorgt für eine vollständigere Erfassung“, sagte Bier.

Die Zahlen beziehen sich alle auf die gut 4,6 Millionen AOK-Versicherten in Baden-Württemberg. (2603/14.10.2025)