Antisemitismusbeauftragter Klein für Aktionstag an Schulen und Unis

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hat sich für einen bundesweiten Aktionstag gegen Antisemitismus an Schulen und Universitäten ausgesprochen. Er rufe dazu auf, einen solchen Tag in allen Schulen und Unis zu organisieren – „noch vor den Sommerferien“, sagte Klein den Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe (Samstag). An diesem Tag könnten Informationen zu den Wurzeln des Antisemitismus und zur besonderen Verantwortung Deutschlands gegeben werden.

Der Aktionstag könne von einem breiten Bündnis getragen werden, dem die Bundeszentrale für Politische Bildung und Organisationen wie die Amadeu Antonio Stiftung angehörten, sagte Klein. Auch christliche und muslimische Gemeinden könnten sich beteiligen. Er sprach sich zudem dafür aus, Beauftragte für Antisemitismus an Schulen und Universitäten zu bestellen. „Dann haben Betroffene eine Anlaufstelle“, sagte Klein.

Die nach dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober gestiegene Zahl antisemitischer Straftaten sei in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres wieder etwas zurückgegangen, sagte der Antisemitismusbeauftragte. Genaue Zahlen lägen noch nicht vor. Die Stimmung sei indes „immer noch sehr stark gegen Israel eingestellt“, betonte Klein. In Schulen und Universitäten müssten sich Jüdinnen und Juden dafür rechtfertigen, was im Gaza-Streifen geschehe.