Bundeskriminalamt: Antisemitische Delikte weiter auf hohem Niveau
Die Zahl antisemitischer Straftaten in Deutschland verharrt weiterhin auf einem hohen Niveau. Das belegen Daten des Bundeskriminalamts für das dritte Quartal 2024.
Von Juli bis September des laufenden Jahres hat das Bundeskriminalamt 502 Straftaten registriert, denen mutmaßlich ein antisemitisches Motiv zugrunde liegt. 20 davon seien Gewalttaten gewesen, es seien 24 Verletzte erfasst worden, heißt es in einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Linken im Bundestag, die dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt. Zuerst hatte die in Düsseldorf erscheinende Rheinische Post darüber berichtet.
In der Statistik für das dritte Quartal 2024 taucht auch der islamistische Messeranschlag von Solingen auf, bei dem am 23. August drei Menschen ums Leben kamen. 91 Tatverdächtige würden dem rechten politischen Spektrum zugeordnet, bei 88 von ihnen werde eine ausländische und bei 16 eine religiöse Ideologie als Tatmotiv angenommen.
Antisemitismus: Mehr Gewalttaten und Propagandadelikte
Im ersten Quartal 2024 wurden den Angaben zufolge bisher 1.479 Straftaten mit Nennung des Unterthemenfeldes „antisemitisch“ gemeldet, darunter 28 Gewalttaten und 242 Propagandadelikte. Es seien bislang 792 Tatverdächtige ermittelt worden, und es habe 6 Festnahmen gegeben. Im zweiten Quartal 2024 wurden laut Statistik bisher 1.389 entsprechende Straftaten gemeldet, darunter 41 Gewalttaten und 326 Propagandadelikte. Es seien 1.004 Tatverdächtige ermittelt worden, und es habe 29 Festnahmen gegeben. In beiden Quartalen sei kein Haftbefehl erlassen worden.
Im Vorjahreszeitraum waren es dem Zeitungsbericht zufolge ähnlich viele wie im dritten Quartal dieses Jahres. 540 antisemitische Straftaten habe das Bundeskriminalamt zunächst gemeldet bekommen. Mit Nachmeldungen seien es schließlich 1.028 Straftaten gewesen, heißt es in der Antwort des Bundesinnenministeriums.