Anne-Frank-Ausstellung in Gefängnis eröffnet
In der Justizvollzugsanstalt (JVA) Halle ist am Mittwoch eine Wanderausstellung über das jüdische Mädchen und NS-Opfer Anne Frank eröffnet worden. Unter dem Titel „Lasst mich ich selbst sein“ erinnert die Schau an die Lebensgeschichte Anne Franks (1929-1945), eines der bekanntesten Opfer des Holocaust, wie das Justizministerium in Magdeburg mitteilte. Die Ausstellung des Berliner Anne Frank Zentrums thematisiere insbesondere Antisemitismus in Geschichte und Gegenwart.
Die Direktorin des Zentrums, Veronika Nahm, erklärte zur Eröffnung, Antisemitismus gebe es in allen Lebensbereichen: „Um wirksam dagegen vorzugehen, müssen wir auch in alle Bereiche hineinwirken. Wir treffen in Gefängnissen auf Menschen, die wir durch klassische Bildungsangebote nicht erreichen.“
Justizministerin Franziska Weidinger (CDU) betonte, das Interesse der Gefangenen, sich mit dem Schicksal von Anne Frank auseinanderzusetzen, sei groß. Gefangene der JVA waren den Angaben zufolge zuvor als Ausstellungsbegleiter („Peer Guides“) geschult worden. Sie sollen Mitgefangene durch die Ausstellung begleiten und Fragen beantworten.
Die Wanderausstellung wird bis zum 12. September in der JVA Halle gezeigt. Zuerst ist die Schau in der Hauptstelle der JVA im „Roten Ochsen“ zu sehen, im Anschluss in der Nebenstelle im Stadtteil „Frohe Zukunft“.