Angriff auf Mädchen aus Ghana: Polizei schaltet Hinweisportal frei

Nach dem mutmaßlich rassistischen Angriff auf zwei Mädchen aus Ghana in Grevesmühlen hat die Polizei ein Hinweisportal freigeschaltet. Zeugen können sich unter mv.hinweisportal.de melden und gegebenenfalls Bilder und Videos hochladen, wie das Polizeipräsidium Rostock am Montag mitteilte. Alternativ könnten sie sich weiterhin an den Kriminaldauerdienst in Wismar unter Telefon 03841/203156 oder an jede andere Polizeidienststelle wenden. Eine inzwischen eingerichtete Ermittlungsgruppe arbeite „mit Hochdruck“ und werte bereits erstes Bildmaterial aus, hieß es.

Am Freitagabend (14. Juni) sind laut Polizei zwei Mädchen (acht und zehn Jahre alt) in Grevesmühlen (Landkreis Nordwestmecklenburg) von einer Gruppe Jugendlicher angegriffen worden. Die Mädchen aus Ghana waren gegen 19.30 Uhr am Ploggenseering unterwegs, als sie auf etwa 20 Heranwachsende trafen. Eines der Mädchen und ihr Vater wurden leicht verletzt und mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht.

Dem jüngeren Mädchen sei unter anderem ins Gesicht getreten worden. Als die Eltern der Kinder hinzukamen, soll die Auseinandersetzung weitergegangen sein. Von der Gruppe hätten bis zu acht Personen agiert, hieß es weiter. Als die Polizei eintraf, soll eine Person die Familie im Weggehen noch fremdenfeindlich beleidigt haben.

Die Polizei hatte am Sonnabend (15. Juni) angekündigt, ein Ermittlungsverfahren wegen Landfriedensbruch, gefährlicher Körperverletzung, Volksverhetzung und Beleidigung einzuleiten. Politiker wie Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) sowie Bundestags-Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) verurteilten am Wochenende den Angriff.