Angola

Die Republik Angola ist ein Staat an der Südwestküste Afrikas. Sie teilt sich Grenzen mit der Demokratischen Republik Kongo und Sambia im Norden und Osten sowie Namibia im Süden. Über die im Norden gelegene und nach Unabhängigkeit strebende Exklave Cabinda grenzt Angola auch an die Republik Kongo.

Mit einer Fläche von etwa 1,25 Millionen Quadratkilometern ist Angola dreieinhalb mal so groß wie Deutschland. Die Hauptstadt Luanda ist mit knapp 9 Millionen Einwohnern die derzeit viertgrößte Metropole des Kontinents.

Das Land weist drei Klimazonen auf: Im Norden und an der Küste ist es tropisch, im Südosten heiß und trocken und im Hochland, das den Hauptteil des Landes ausmacht, gemäßigt tropisch mit großen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht. Angola ist zwar reich an Bodenschätzen, vor allem an Erdöl und Diamanten, gehört aber dennoch zu den ärmsten Ländern der Erde; mindestens 30 Prozent der Bevölkerung leben in Armut.

Historisch gesehen ist Angola eng mit Portugal verbunden. Neben Mosambik an der Ostküste ist Angola das einzige Land in Afrika mit Portugiesisch als offizieller Amtssprache. Im 15. Jahrhundert kamen erstmals portugiesische Seefahrer in die Region, 1576 gründeten sie die Hauptstadt Luanda als befestigten Hafen. Das Land wurde in der Folge portugiesische Kolonie.

Nach mehreren Aufständen erlangte Angola 1975 staatliche Unabhängigkeit. Der anschließende bewaffnete Konflikt dauerte mit Unterbrechungen bis zum Waffenstillstand im April 2002. Der brutale Bürgerkrieg zwischen rivalisierenden Befreiungsgruppen stand zunächst auch im Kontext des Kalten Krieges, dauerte aber nach 1990 als Kampf zwischen Regierung und Rebellen um Macht und Diamanten an. Schätzungen zufolge forderte der Krieg in 27 Jahren rund eine Million Todesopfer. Weitere Folgen sind eine zerstörte Infrastruktur, wegen Landminen brachliegende Felder sowie weiterhin schwere humanitäre Krisen.

Von 1979 bis zu seinem Rücktritt 2017 regierte Präsident Jose Eduardo dos Santos (1942-2022, Volksbewegung für die Befreiung Angolas (MPLA)), das Land. Ihm folgte Joao Lourenco (ebenfalls MPLA). Wie sein Vorgänger regiert Lourenco das Land autokratisch. Trotz Unterdrückung der Opposition konnte sich der Präsident bei den vergangenen Wahlen 2022 nur mit knapper Mehrheit durchsetzen.

Angola hat eine junge Bevölkerung: Fast die Hälfte der rund 36 Millionen Angolaner ist unter 15 Jahre alt, nur rund zwei Prozent über 65 Jahre. Wichtigste Religion ist das Christentum: Rund 41 Prozent der Angolaner sind laut Zensus (2014) Katholiken, 38 Prozent Protestanten. Über acht Prozent geben an, anderen Religionsgemeinschaften anzugehören; Islam und Judentum kommen auf jeweils unter ein Prozent. Inzwischen gehören über zwölf Prozent gar keiner Religion mehr an.

Angola leidet stark unter den Auswirkungen des Klimawandels. Derzeit herrscht dort laut Hilfsorganisationen die schlimmste Dürre seit 40 Jahren. Fast vier Millionen Menschen leiden Hunger; über 100.000 Kinder unter fünf Jahren sind unterernährt. Die Hilfsorganisation Care nahm das Land für das Jahr 2023 auf die Platz eins der Liste der vergessenen humanitären Krisen auf – zum zweiten Mal in Folge.