Anderes Geschlecht im Pass – mehr als 2.000 Termine im Osten

Am 1. November tritt das Selbstbestimmungsgesetz in Kraft. Betroffene können sich aber schon seit dem 1. August bei den Standesämtern für einen Termin anmelden. Auch in ostdeutschen Städten geschieht dies bereits.

In den größeren Städten in Deutschland haben bislang zusammen mehrere tausend Menschen eine Änderung des Geschlechtseintrags angemeldet. Allein in Berlin seien es rund 1.000 Menschen, wie die Berliner Senatskanzlei auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mitteilte. In Leipzig waren bislang rund 650 Menschen bei den Standesämtern, um sich für einen Termin anzumelden. Die KNA hatte in den vergangenen Tagen bundesweit in verschiedenen Standesämtern nach der Zahl der Anmeldungen gefragt.

Der Bundestag hatte das Selbstbestimmungsgesetz im April beschlossen. Damit ist für die Änderung des Geschlechtseintrags nur noch eine einfache Erklärung bei einem Standesamt nötig – statt wie bisher zwei psychiatrische Gutachten sowie ein Gerichtsbeschluss. Das Gesetz tritt zwar erst am 1. November in Kraft. Betroffene können sich aber schon seit dem 1. August bei den Standesämtern anmelden. In dem Gesetz geht die Bundesregierung von jährlich rund 4.000 Menschen aus.

Weiter geht aus der KNA Umfrage hervor, dass sich in Rostock nach Angabe der Standesämter 127 angemeldet haben, in Halle 114 und in Magdeburg 77. In Erfurt gab es 74 und in Chemnitz 69 Anmeldungen.

Im übrigen Bundesgebiet sind Hamburg (511), Köln (342) und München mit rund 300 Anmeldungen Spitzenreiter. Aber auch in kleineren Städten gibt es Menschen, die von dieser neuen rechtlichen Möglichkeit ab 1. November Gebrauch machen wollen.