Die AfD und die Linke haben einer Analyse zufolge im Bundestagswahlkampf deutlich von den Algorithmen auf den Plattformen TikTok, X, Instagram und Youtube profitiert. Während die AfD einen Anteil von 21,5 Prozent aller hochgeladenen Videos unter offiziellen Parteiaccounts aufwies, wurden diese jungen Nutzenden (21 bis 25 Jahre) mit 37,4 Prozent fast doppelt so häufig angezeigt, erklärte die Bertelsmann Stiftung am Montag in Berlin. Die Linke habe ihren Anteil von 9,7 Prozent der veröffentlichten Videos auf 27,6 Prozent der angezeigten Videos fast verdreifachen können.
Die SPD, die am meisten Videos teilte (24,1 Prozent), erreichte der Auswertung zufolge in den Feeds der Nutzenden nur eine Sichtbarkeit von 14,1 Prozent. Noch mehr büßte demnach die CDU ein, die 17,1 Prozent aller Videos postete, allerdings nur einen Anteil von knapp fünf Prozent im Feed der Nutzenden erreichte.
Videos mit Bezug zur AfD wurden der Studie zufolge auch am schnellsten vorgeschlagen: Durchschnittlich elf bis zwölf Minuten nach Erstellung eines TikTok-Profils habe es gedauert, bis ein Video mit dem Hashtag „afd“ angezeigt wurde. Videos mit „#spd“ seien dagegen erst nach 70 Minuten ausgespielt worden.
Die Studie wurde von der Universität Potsdam in Kooperation mit der Bertelsmann Stiftung durchgeführt. Dabei sei mithilfe von 268 angelegten Nutzerprofilen analysiert worden, welche politischen Inhalte Menschen im Alter von 21 bis 25 Jahren vom 22. Januar bis 23. Februar 2025 auf den vier Plattformen angezeigt wurden.