Amnesty International sieht die Menschenrechte in einer globalen Krise. Mit den Maßnahmen der neuen Trump-Regierung drohe das Ende der regelbasierten Welt, wie die Menschenrechtsorganisation bei der Vorstellung ihres Jahresberichts 2024/25 am Dienstag in Berlin mitteilte. Die Generalsekretärin vom Amnesty-Deutschland, Julia Duchrow, kritisierte zudem den künftigen Koalitionsvertrag hinsichtlich der Asylpolitik: „Was Union und SPD beschlossen haben, ist ein Rechtsbruch mit Ansage.“
Die Völkerrechtlerin kritisierte, dass Deutschland im Bereich Migration die massivsten Verschärfungen seit Jahren vorgenommen habe. Als Beispiel nannte sie das sogenannte Sicherheitspaket und Abschiebungen in das von den Taliban regierte Afghanistan. Amnesty erwarte von der künftigen Bundesregierung, das Recht auf Asyl zu wahren und keine pauschalen Zurückweisungen an den Grenzen vorzunehmen.
Weltweit bemängelte Duchrow einen mangelnden Schutz von Zivilisten in bewaffneten Konflikten. Zehntausende Menschen seien im Jahr 2024 und den ersten Monaten dieses Jahres Opfer von Kriegsverbrechen geworden.
Die Chefstrategin vom Amnesty International in den USA, Nadia Daar, kritisierte die Einstellung der Auslandshilfe USAID durch die Trump-Administration. Das habe unmittelbare Auswirkungen für Menschen auf der gesamten Welt.
Für den Bericht wurden 150 Länder untersucht. Amnesty International ist nach eigenen Angaben die weltweit größte Menschenrechtsorganisation. Gegründet 1961 wird sie heute von mehr als zehn Millionen Menschen weltweit unterstützt.