Amnestie für Tausende Gefangene in Myanmar am Unabhängigkeitstag

Wegen des anhaltenden Bürgerkriegs verschlechtert sich die humanitäre Lage in Myanmar zusehends. Die Junta versucht nun, mit einer Amnestie für Tausende Häftlinge ihr Image aufzupolieren.

Zum Unabhängigkeitstag Myanmars hat die regierende Junta 9.652 Gefangene begnadigt. Es sei jedoch unklar, ob die Amnestie auch für politische Gefangene gelte, berichteten im Exil erscheinende unabhängige myanmarische Nachrichtenportale am Donnerstag. Seit dem Putsch im Februar 2021 seien mehr als 25.000 politische Gegner der Junta festgenommen worden. Die meisten befänden sich noch immer in Haft, teilte der „Hilfsverein für politische Gefangene – Birma“ (AAPPB) mit.

Unterdessen ging auch am Unabhängigkeitstag in weiten Teilen des Landes der Bürgerkrieg zwischen Armee und bewaffneten Widerstandsmilizen weiter. Eine Ende Oktober gestartete Offensive gegen die Junta verzeichnet zunehmend Erfolge. Laut Berichten erobert der Widerstand immer mehr Städte und Stellungen der Armee.

Im Dezember verschlechterte sich die humanitäre Lage in den Bürgerkriegsregionen weiter. Hilfsorganisationen wie die katholische Caritas haben es nach eigenen Angaben immer schwerer, ihre Unterstützung für die notleidende Bevölkerung zu finanzieren. Nach Angaben der Vereinten Nationen stieg die Zahl der Binnenvertriebenen in Myanmar zuletzt auf 681.000.

Die Wirtschaft liegt derweil am Boden. Viele ausländische Investoren haben das Land verlassen. Es herrschen Stromausfälle und Treibstoffmangel. Der wichtige Handel mit China kam zum Erliegen. Inflation und Arbeitslosigkeit sind auf ein Rekordniveau gestiegen.