Altenburger Museen wollen gemeinsam wachsen

Voraussichtlich im kommenden Jahr sollen die verschiedenen Altenburger Museen in einem gemeinsamen Zweckverband zusammengeführt werden. Derzeit werde intensiv an der künftigen Gestalt einer Gesamtstruktur gearbeitet, sagte Direktor Roland Krischke am Mittwoch vor Ort. Seit 2020 sei verabredet, das Lindenau-Museum und das Altenburger Schloss- und Spielkarten-Museum unter dem Dach einer gemeinsamen Trägerschaft zu vereinen.

Parallel zur Zusammenführung der verschiedenen Häuser sei derzeit ein Masterplan für die Entwicklung des Altenburger Schlosses in Vorbereitung. Er werde noch in diesem Jahr vorgelegt und enthalte eine Vision für den Schlossberg als einer Museumslandschaft von nationalem Rang, sagte Krischke. Dabei solle nicht nur eine Perspektive für die zahlreichen Liegenschaften am Schlossberg aufgezeigt werden. Der Masterplan berücksichtige auch Aspekte wie die energetische Versorgung, Nachhaltigkeit, Inklusion und Barrierefreiheit.

Unterdessen laufe der Ausstellungsbetrieb wie gewohnt weiter. So widme sich die Jahresausstellung ab Mai dem „Dunkel der Altenburger Vorzeit“. Präsentiert werde die prähistorische Sammlung des eigenen Museumsbestands. „Erstmals haben die Mitarbeiter beider großen Häuser gemeinsam eine Ausstellung entwickelt“, sagte Krischke. Eine weitere große Schau zeige von Juni an Gemälde und Grafiken aus dem Nachlass des Altenburger Expressionisten Walter Jakob (1883-1964).

Schokolade steht ab Dezember im Zentrum einer weiteren Schau, die den Weg des Nahrungsmittels in die ostthüringische Residenzstadt nachverfolge. Beleuchtet werde etwa das erstmalige Eintreffen dieses Luxusgutes am Altenburger Hof und sein Weg in die Haushalte des städtischen Bürgertums.

Insgesamt blicken die Altenburger Museen auf ein erfolgreiches Jahr 2023 zurück. Mit über 70.000 Gästen seien gegenüber dem Vorjahr rund 30 Prozent mehr Besucherinnen und Besucher gezählt worden, sagte Krischke. Allerdings sei das Interesse aus der Zeit vor der Corona-Pandemie mit rund 86.000 Gästen in 2019 noch nicht wieder erreicht worden.

Geprägt habe 2023 das Doppeljubiläum der beiden Haupt-Museen. Das derzeit wegen Bauarbeiten ausgelagerte Lindenau-Museum feierte 175-jähriges und das Spielkartenmuseum 100-jähriges Bestehen. Auf besonders großes Interesse sei die Ausstellung zur Malerei des Expressionismus gestoßen. Hier habe eine Plakatkampagne in den nahegelegenen Städten Halle und Leipzig spürbare Erfolge gezeigt, sagte Krischke.

Durch eine Förderung durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien werde das noch bis 2027 im Umbau befindliche Lindenau-Museum in der Stadt bis 2027 mit bis zu zwei Millionen Euro jährlich unterstützt. Mit den Mitteln sollen insbesondere die Digitalisierung, Provenienzforschung und Kulturelle Bildung professionalisiert werden. Die zentrale Aufgabe des Lindenau-Museums im Rahmen dieses Projektes sei die Digitalisierung aller Sammlungen des Hauses.