Altbundespräsident Gauck wird mit Benediktpreis geehrt

Der frühere Bundespräsident Joachim Gauck wird für seinen Einsatz für Recht, Freiheit und Demokratie mit dem Benediktpreis von Mönchengladbach geehrt. Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung wird am 5. Dezember in einem Festakt im Kaisersaal des Hauses Erholung in Mönchengladbach übergeben, wie die Veranstalter am Donnerstag mitteilten. Die Laudatio hält der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU).

Gauck habe immer wieder das hohe Gut der Freiheit bewusst gemacht und dabei deren Rückbindung an die Verantwortung betont, heißt es in der Begründung. In den aktuellen Krisenzeiten melde sich der 84-jährige evangelische Theologe als unabhängige, erfahrene Stimme besonnen und bürgernah zu Wort und vermittle Zuversicht und Mut. „Mit seiner Haltung, die auf dem christlichen Wertefundament unserer freiheitlichen Demokratie gründet, und mit seinem klaren Blick für Recht und Unrecht bewirkt er durch positive Botschaften Vertrauen in die Stärke unserer Demokratie und gibt Orientierung im Hinblick auf die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft.“

Der seit 1968 in der Regel alle zwei Jahre vergebene Benediktpreis würdigt „wertorientiertes und vor dem Hintergrund der christlichen-abendländischen Erfahrungen in besonderer Weise herausragendes Handeln“. Ausgezeichnet werden Beiträge vor allem in den Bereichen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Kultur, die „beispielhaft für die Zukunft“ sind.

Die vom Verein „Benediktpreis von Mönchengladbach“ verliehene Auszeichnung verweist auf Benedikt von Nursia (um 480 bis 547), den Gründer des Benediktiner-Ordens, der auch als Schutzpatron Europas verehrt wird. Neben dem Preisgeld besteht der Preis aus einer Urkunde und einer von dem Künstler Erwin Nöthen gestalteten Plakette.

Bisherige Preisträger sind unter anderen der frühere Präsident der EU-Kommission, Jean-Claude Juncker, der Kabarettist Konrad Beikircher, die ZDF-Moderatorin Dunya Hayali und die schwedische Königin Silvia. Zuletzt wurde vor zwei Jahren der Initiator des „Stolpersteine“-Projekts, Gunter Demnig, geehrt. Die Vergabe war zuvor wegen der Corona-Pandemie zweimal verschoben worden.