Alt-Katholiken diskutieren Ämter-Ausschluss von Rechtsextremen

Die alt-katholische Kirche debattiert auf ihrer Bistumssynode vom 3. bis 6. Oktober in Mainz unter anderem über den Ausschluss von Mitgliedern rechtsextremistischer Parteien oder Organisationen von Kirchenämtern. Im Antrag der Pfarrgemeinde Hamburg heiße es, „Christsein und Rechtsextremismus sind nicht kompatibel“, sagte der Koordinator Öffentlichkeitsarbeit der Kirche, Walter Jungbauer, am Mittwoch in Bonn dem Evangelischen Pressedienst (epd). Ein wichtiges Thema werde die Diskussion über die eigene Identität und den für manche missverständlichen Namen „Alt-Katholiken“ sein.

Die Bistumssynode als höchstes beschlussfassendes Gremium der Kirche tagt alle zwei Jahre. 120 Delegierte aus ganz Deutschland versammeln sich dazu, ein Drittel von ihnen sind Pfarrerinnen und Pfarrer, zwei Drittel Vertretungen der rund 60 Gemeinden. Der römisch-katholische Bischof von Mainz, Peter Kohlgraf, werde ein Grußwort sprechen.

Die alt-katholischen Gemeinden und Ortskirchen gründeten sich ab 1872 im deutschsprachigen Raum. Es waren Katholiken, die nach dem Ersten Vatikanischen Konzil (1870) die neuen Glaubenssätze von der Unfehlbarkeit des Papstes und seine oberste Hirtengewalt nicht akzeptierten und beim alten Glauben blieben. Das „Katholische Bistum der Alt-Katholiken in Deutschland (KöR)“ mit Sitz in Bonn hat nach eigenen Angaben rund 16.000 Mitglieder.

Die Kirche ist bischöflich-synodal verfasst, Laien haben großen Einfluss. Sie ermöglicht Frauen die Priesterschaft, Priester dürfen heiraten. Alle getauften Christen, auch Wiederverheiratete, sind zur Eucharistie eingeladen. Eine Segnung gleichgeschlechtlicher Paare ist möglich. Zudem setzt sich die Kirche ein für die Ökumene, die Verständigung zwischen den christlichen Kirchen und Konfessionen.