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“Alles in bester Ordnung” – Ein Wasserschaden mit Folgen

Melancholische Komödie um einen ordnungsliebenden Minimalisten und eine Frau, die in ihrer Wohnung unzählige Gegenstände zusammengetragen hat, als Zwangswohngemeinschaft.

In Zusammenarbeit mit filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission gibt die KNA Tipps zu besonderen TV-Filmen:

Marlen (Corinna Harfouch) ist früher durch die Welt gereist und hat von ihren Reisen viele Erinnerungen mitgebracht. Als leidenschaftliche Sammlerin quillt ihre Wohnung nur so über von Gegenständen, die alle zu wertvoll oder bedeutend sind, um sie wegzuschmeißen. Fynn (Daniel Sträßer) dagegen will mit nur hundert Dingen durchs Leben kommen.

Ein Missgeschick macht die beiden bekannt: Fynn löst in der Nebenwohnung einen Heizungsrohrbruch aus und muss Marlen um Hilfe bitten. Marlen, die niemanden in ihre Wohnung lässt, komplimentiert ihn jedoch gewitzt wieder vor die Tür. “Ordnung ist das halbe Leben”, sagt er. “Willkommen in der anderen Hälfte”, antwortet sie. Das ist der Humor, den die beiden von jetzt an pflegen. Größere Gegensätze als Fynn und Marlen könnte man sich nicht denken – die sich gleichwohl gegenseitig anziehen.

Die leicht melancholische Komödie, das Langfilmdebüt von Natja Brunckhorst von 2021, handelt von zwei diametral entgegengesetzten Lebensentwürfe, hinter denen sich eine vergleichbare Einsamkeit verbirgt. Damit fehlt dem Film ein echter Konflikt, was die glänzenden Hauptdarsteller, pointierte Dialoge und die grandios in Szene gesetzte Ausstattung aber locker ausbalancieren.