Aktivistinnen und Aktivisten in mehreren Städten Niedersachsens und in Bremen haben am Freitag mit Demonstrationen auf die Europawahl als wichtige Weichenstellung im Kampf gegen die Klimakrise hingewiesen. Auf Initiative der Klimaschutzbewegung „Fridays for Future“ forderten sie unter anderem, Klimapolitik wieder zur politischen Priorität zu machen. Zugleich betonten sie die Notwendigkeit einer konsequenten Bekämpfung der Klimakrise – auch durch noch schärfere Klimaziele.
Allein in der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover versammelten sich nach Polizeiangaben mehr als 500 Menschen an der Goseriede, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Auf dem Schlossplatz in Braunschweig kamen etwa 200 Demonstrierende zusammen. Vor dem Bremer Bahnhof demonstrierten etwa 500 Menschen unter dem Motto „Demokratie schützen – Klima schützen“ auch gegen einen Rechtsruck in Europa. Weitere Kundgebungen fanden unter anderem in Oldenburg, Osnabrück, Hameln, Seesen und Goslar statt.
Die Aktivisten forderten einen verbindlichen Ausstieg aus allen fossilen Energieträgern bis 2035, wobei für Kohle dieses Ziel schon 2030 erreicht werden soll. Zugleich müssten bis 2030 Investitionen in den Klimaschutz mehr als verdoppelt werden, hieß es in einem Demonstrationsaufruf. Die aktuelle Politik der EU zum Schutz der Lebensgrundlagen und zur Verteidigung der Demokratie sei unzureichend: „Die EU kann und muss zeigen, wie Klimaschutz möglich ist.“ Europa sei der Kontinent, der sich am schnellsten erhitze.
Bundesweit hatte „Fridays for Future“ in mehr als 100 Städten zum „Klimastreik zur EU-Wahl“ aufgerufen. Die Europawahlen sind vom 6. bis 9. Juni geplant, in Deutschland wird am 9. Juni gewählt.