Aktivisten demonstrieren gegen Atomwaffen

Aktivisten rufen anlässlich des siebten Jahrestages des Atomwaffenverbotsvertrages für Samstag zu einer Demonstration am Fliegerhorst Nörvenich (Kreis Düren) auf. Der Aufzug soll um 14 Uhr am Schlosspark Nörvenich starten und sich zum Haupttor des Fliegerhorsts bewegen, wie die Organisatoren am Freitag mitteilte. Dort protestierten die Teilnehmer gegen die sogenannte nukleare Teilhabe. Diese sieht vor, dass US-amerikanische Atombomben im Kriegsfall durch deutsche Pilot an ihre Ziele gebracht werden. Die Flugzeuge seien normalerweise am rheinland-pfälzischen Fliegerhorst Büchel stationiert, wegen Umbauarbeiten dort aber derzeit in Nörvenich untergebracht, hieß es.

Die Aktivisten riefen die Bundesregierung zur Unterstützung des Atomwaffenverbotsvertrages auf. „Der Atomwaffenverbotsvertrag ist vor sieben Jahren in der UN-Generalversammlung beschlossen worden“, sagte Christoph von Lieven von Greenpeace Deutschland. „Die Bundesregierung weigert sich immer noch diesem beizutreten.“ Damit werde Deutschland zu einem „potenziellen Ausgangspunkt und Ziel von massenhaftem Morden durch Atomwaffen“.

Juliane Hauschulz von der Internationalen Ärzteorganisation für die Verhütung des Atomkriegs (IPPNW) erklärte: „Die Bundesregierung hat durch die Beteiligung an der nuklearen Weltordnung eine humanitäre Verantwortung gegenüber den Überlebenden von Atomwaffentests, auf deren Rücken dieses bedrohliche System errichtet wurde.“ Der Atomwaffenverbotsvertrag biete den richtigen Rahmen, dieser Verantwortung gerecht zu werden. Deutschland müsse dem Vertrag beitreten.

Der Atomwaffenverbotsvertrag ist seit Ende Januar 2021 in Kraft und wurde schon von 93 Staaten unterschrieben und 70 ratifiziert. Er sei derzeit das einzige Werkzeug der multilateralen Diplomatie, das der weltweiten nuklearen Aufrüstung und Eskalationsspirale etwas Wirksames entgegensetzt, erklärten die Friedensaktivisten.