Aktionsbündnis um Landvolk setzt Mitarbeit im Dialogforum Wolf aus

Die Mitgliedsverbände im sogenannten Aktionsbündnis aktives Wolfsmanagement haben ihre Mitarbeit in dem von Niedersachsens Landesregierung initiierten „Dialogforum Weidetierhaltung und Wolf“ ausgesetzt. Man habe Landesumweltminister Christian Meyer (Grüne) „unseren Unmut bezüglich der bisherigen unzureichenden Bemühungen und Fortschritte im Umgang mit dem Wolf mitgeteilt“, sagte am Freitag der Sprecher des Aktionsbündnisses und Landvolk-Vizepräsident, Jörn Ehlers. „Wir zweifeln an der wahren Absicht, für unsere Weidetierhalter zeitnah Lösungen durchzusetzen. Die Missachtung unserer Mitarbeit seitens der Landesregierung sowie deren Umgang mit allen Gruppen, die im Aktionsbündnis aktives Wolfsmanagement vereint sind, lassen aktuell keinen anderen Schritt als ein Aussetzen der Mitarbeit zu.“

Dem Aktionsbündnis gehören außer dem Landvolk unter anderem Verbände von Weidetierhaltern und die Landesjägerschaft an. Zu den Forderungen des Zusammenschlusses zählen mehr Abschüsse von Wölfen, eine Obergrenze für diese Tiere sowie „wolfsfreie Zone“, etwa an Deichen.

Seit Jahren warteten Niedersachsens Weidetierhalter auf praxisnahe Lösungen im Umgang mit dem Wolf, erklärte Ehlers. 51 Wolfsrudel in dem Bundesland sorgten weiterhin „für Angst und Schrecken“ bei den Weidetierhaltern: „Wir drehen uns weiter im Kreis, werden weiter hingehalten, nichts passiert.“

Auch die vom Umweltminister verkündete „Schnellabschussregelung“ weise offene Fragen auf, sagte Ernst-Dieter Meinecke, stellvertretender Präsident der Landesjägerschaft. So gebe es beispielsweise keine Beteiligung der Jägerschaft im Vorfeld solcher Maßnahmen. Die dem Umweltministerium nachgeordnete Behörde, das Landesamt für Wasser-, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), ziehe nach wenigen Tagen die Abschussgenehmigung für einen Wolf in der Region Hannover wieder zurück, obwohl das Verwaltungsgericht Oldenburg und das Oberverwaltungsgericht Lüneburg erste Eilanträge gegen diese Genehmigung zurückgewiesen hätten. „Allein diese Umstände und dieses Vorgehen zeigen die Fragwürdigkeit des bisherigen Dialogforums auf und lassen vielmehr den Eindruck entstehen, es handele sich hierbei um ein reines Feigenblatt des Umweltministeriums“, erklärte Meinecke.