Aktion Mensch: Deutschland schneidet bei Inklusion schlecht ab

Die Hilfsorganisation Aktion Mensch kritisiert einen Rückstand Deutschlands bei der Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen. „Zu viele Sonderstrukturen sowie Benachteiligungen in den Bereichen Bildung, Arbeit und Wohnen verhindern, dass Menschen mit Behinderung selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können“, erklärte Christina Marx, Sprecherin von Aktion Mensch, am Montag in Bonn anlässlich des 15. Jahrestags der UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland. Die Konvention war in Deutschland am 26. Mai 2009 in Kraft getreten.

Eine von Aktion Mensch in Auftrag gegebene Studie vom Januar 2024 zeige, dass Deutschland im Vergleich zu anderen OECD-Staaten bei der Gleichstellung schlecht abschneide, hieß es weiter. Besonders im Bereich der Bildung hat Deutschland der Studie zufolge große Defizite. Insgesamt steche Deutschland durch seine Sonderstrukturen wie Förderschulen, große Wohneinrichtungen oder Werkstätten negativ heraus, teilte Aktion Mensch mit.

Aktion Mensch forderte unter anderem mehr Inklusion an Schulen, einen inklusiven und barrierefreien Wohnungsmarkt und mehr Offenheit bei Arbeitgebern. Derzeit sei eine Barrierefreiheit nur für Behörden und öffentliche Einrichtungen vorgeschrieben, nicht aber für die Privatwirtschaft. Das müsse sich ändern. Im Bereich der Gesundheitsversorgung fehle es am barrierefreien Zugang zu Arztpraxen und zu Informationen.