Aktion #KINDERstören unterbricht Programm im Ersten
Mit der Aktion #KINDERstören macht die ARD auf die Lage der Kinder in Deutschland und ihre Rechte aufmerksam. Um auf das spezielle Angebot in der Mediathek hinzuweisen, kaperte Comedian Carolin Kebekus am Sonntagabend das Fernsehprogramm im Ersten, der „Tatort“ begann 15 Minuten später. Auch verschiedene Social-Media-Kanäle der ARD wie die der „Sportschau“ und des „Tatorts“ wurden am Sonntag nach Angaben der ARD von Kindern „gestört“.
„Kinder brauchen unsere besondere Fürsorge, denn sie sind unsere Zukunft“, sagte Kebekus. „Wir müssen sie schützen und dafür sorgen, dass sie sich gesehen, gehört und geliebt fühlen.“ Rund 25 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland leben nach Angaben der ARD in Armut. In Deutschland würden rund 430.000 Kita-Plätze fehlen. Kinderrechte stünden nicht explizit im Grundgesetz. Die Aktion #KINDERstören solle nicht nur auf diese Missstände aufmerksam machen, sondern auch auf eine umfangreiche Sammlung von ARD-Dokumentationen und -Reportagen zu diesen Themen, die in der Mediathek gebündelt wurden.
„Große Themen brauchen große Aufmerksamkeit – und dafür müssen wir manchmal unübliche Wege gehen“, sagte ARD-Programmdirektoren Christine Strobl zur inszenierten Programmstörung am Sonntagabend. Die Aktion ist eine Initiative des WDR und wird von Unicef unterstützt. Der Geschäftsführer des Kinderhilfswerks, Christian Schneider, forderte Politik und Gesellschaft dazu auf, stärker auf die Bedürfnisse und Wünsche von Kindern zu hören. „Es geht den Kindern und uns allen besser, wenn wir Kinder, ihre Situation und ihre Anliegen in den Mittelpunkt rücken.“ Das funktioniere am besten durch Zuhören.