Akademien fordern engere Zusammenarbeit der G7-Staaten
Die Wissenschaftsakademien der G7-Staaten haben die Regierungen der führenden Industrienationen angesichts von Klimawandel, Pandemien und anderen Krisen zur engeren Zusammenarbeit aufgerufen. Durch Grundlagenforschung, Wissenstransfer und internationale Zusammenarbeit könne den Herausforderungen begegnet werden, erklärte der Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, Gerald Haug, am Montag in Halle zur Vorstellung der Stellungnahmen der G7-Wissenschaftsakademien. Kriegerische Auseinandersetzungen verstärkten Armut und Hunger in der Welt, erhöhten die Gefahr neuer Pandemien und den unwiederbringlichen Verlust des kulturellen Erbes.
Mit Blick auf die Landwirtschaft empfehlen die Wissenschaftler, die Nahrungsmittelproduktion global zu steigern, ohne zugleich weiter zu Klima- und Umweltwandel beizutragen. Notwendig seien nachhaltige Ernährungsweisen und Konsummuster.
Beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) fordern die Akademien klare Rahmenbedingungen bei Datenschutz und Urheberrecht. Die Nachvollziehbarkeit der Daten, auf denen KI-Modelle basieren, sei von entscheidender Bedeutung.
Um künftigen Pandemien besser zu begegnen, sollten Netzwerke für den Datenaustausch aufgebaut werden. Neue Technologien zur schnellen Entwicklung von Impfstoffen und Medikamenten sollten vorrangig erforscht werden. Weitere Themen, die den Wissenschaftsorganisationen Sorgen bereiten, sind die nukleare Rüstungskontrolle, die soziale Ungleichheit und der Erhalt des kulturellen Erbes. Der nächste G7-Gipfel soll im Juni in Italien stattfinden.