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Akademie-Preis für Daniel Cohn-Bendit

Der deutsch-französische Publizist und Politiker Daniel Cohn-Bendit ist am Dienstag in Berlin mit dem Prix de l’Académie de Berlin ausgezeichnet worden. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis geht an Personen, Institutionen oder Projekte, die auf außergewöhnliche Art und Weise zur Belebung und Vertiefung der Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich beitragen, wie die Akademie in Berlin mitteilte.

Zur Begründung hieß es, der 80-jährige Cohn-Bendit, geboren 1945 im französischen Montauban, sei ein europäischer Kosmopolit. Im Mai 1968 sei er als Wortführer der aufbegehrenden Pariser Studenten bekannt geworden. Nachdem Frankreich ihn ausgewiesen hatte, habe er in Frankfurt am Main unter anderem das Sponti-Magazin „Pflasterstrand“ herausgegeben.

Seit den frühen 1980er Jahren gehörte Cohn-Bendit dem Realo-Flügel der Grünen an. Von 1994 bis 2014 war er Mitglied des Europäischen Parlaments, für das er abwechselnd in Deutschland und Frankreich kandidierte. 2018 veröffentlichte er seine Autobiografie „Sous les crampons la plage“ („Unter den Stollen der Strand. Fußball und Politik – mein Leben“).

Der Prix de l’Académie de Berlin wurde zum 18. Mal vergeben. Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderen der französische Soziologe Didier Eribon, Tomi Ungerer, Stéphane Hessel, Luc Bondy, Annie Ernaux und Yasmina Reza. Die Académie de Berlin wurde 2006 gegründet und will nach eigenen Angaben im Sinne des Philosophen Voltaires (1694-1778) den geistigen Austausch zwischen Deutschland und Frankreich in Sprache und Kultur fördern.