Sklavenhandel, Kolonialzeit, wenig internationaler Handel: Afrikas Bischöfe kritisieren zahlreiche Ungerechtigkeiten – und hoffen, dass der Gipfel zwischen afrikanischen und europäischen Staatschefs die Wende bringt.
Afrikas Bischöfe haben vor dem Gipfeltreffen von Afrikanischer und Europäischer Union mehr wirtschaftliche, ökologische und soziale Gerechtigkeit eingefordert. Auch riefen die Bischofskonferenzen des Kontinents dazu auf, die Souveränität afrikanischer Staaten und ihrer Bürger zu achten, hieß es in einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung. Vor Beginn des Gipfels hatten sich zahlreiche nichtstaatliche Organisationen, Menschenrechtler sowie Vertreter der Kirche in Angolas Hauptstadt Luanda zu einem “Parallelgipfel der Zivilgesellschaft” getroffen. Die Staats- und Regierungschefs kommen dort am 24. und 25. November zusammen.
Die Bischöfe verwiesen auf “historische Ungerechtigkeiten”. Darauf mache auch das aktuelle, von der Afrikanischen Union (AU) ausgerufene “Jahr der Gerechtigkeit für Afrikaner und Menschen afrikanischer Abstammung durch Wiedergutmachung” aufmerksam. Darauf folgt ab 2026 die Dekade der Wiedergutmachung. Erinnert wird damit an die Verbrechen aus der Kolonialzeit, den transatlantischen Sklavenhandel, die Apartheid sowie systematische Diskriminierung.
Von dem anstehenden Gipfeltreffen erhoffe man sich “Ehrlichkeit im Umgang mit der Geschichte und ein echtes Bekenntnis zu Wiedergutmachung”. Auch betonten die Bischöfe: Die Ungerechtigkeiten würden bis heute durch ein ungerechtes Handelssystem und ein generationsübergreifendes Trauma bestehen.
Um das zu ändern, brauche es eine erneute und gestärkte Partnerschaft zwischen AU und EU, die auf Inklusion statt Exklusion und Transparenz statt Intransparenz setze. Auch müsse den Menschen zugehört werden. “Ein wahrhaft inklusiver Gipfel wird Vertrauen schaffen, und ein auf Gerechtigkeit gegründeter Dialog wird die Kraft besitzen, historische Wunden zu heilen.”