Afrikanische Bischöfe suchen Leitlinien für Umgang mit Polygamie
In Afrika gibt es seit langem diverse Formen von Polygamie. Für die katholischen Bischöfe, die stets die Einehe (Monogamie) lehrten, eine echte Herausforderung. Auch die Weltsynode im Vatikan nahm das zur Kenntnis.
Die katholischen Bischöfe Afrikas suchen weiter nach einer Antwort auf die Frage, wie sie mit Katholiken umgehen sollen, die in Vielehe leben. Der Vorsitzende des gesamtafrikanischen Bischofsrats SECAM, Kardinal Fridolin Ambongo, berichtete bei der Eröffnungssitzung der Weltsynode in Rom am Mittwoch per Videoaufzeichnung von diesen Beratungen.
In dem Beitrag, der bei der Versammlung der Weltsynode gezeigt wurde, erklärte der Erzbischof von Kinshasa, das Phänomen sei eine “echte Herausforderung für die Seelsorge” und sehr vielschichtig. So gebe es neben traditionellen Formen der Polygamie und der Polyandrie (Vielmännerei) auch moderne Formen des nicht monogamen Zusammenlebens und Konkubinats, also des eheähnlichen Zusammenlebens ohne Trauschein.
Die Kirche müsse sich damit auseinandersetzen, wie sie mit getauften Katholiken umgehe, die in Vielehe lebten, aber auch damit, dass Menschen, die in polygamen Beziehungen lebten, getauft werden wollten. Die Leitfrage laute, was die angemessene seelsorgerische Antwort für die betroffenen Menschen sei.
Wegen der Komplexität des Themas sind laut Ambongo weitere Untersuchungen und Beratungen notwendig, bevor es Leitlinien auf der Ebene des gesamtafrikanischen Bischofsrates geben kann. In diese Beratungen werde im kommenden Jahr auch das Dikasterium für die Glaubenslehre, die maßgebliche Vatikanbehörde, einbezogen werden.