Afrika will im Ukraine-Krieg vermitteln

Regierungschefs aus Afrika sollen bald nach Moskau und Kiew reisen. Auch Afrika leidet unter den Folgen des russischen Angriffskriegs.

Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa hat die Inititative angeschoben
Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa hat die Inititative angeschobenImago / Itar-Tass

Afrika will im Krieg zwischen Russland und der Ukraine als Vermittler auftreten. Wie der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa in Kapstadt bekanntgab, sollen sechs Regierungschefs des Kontinents so bald wie möglich für Friedensgespräche nach Moskau und Kiew reisen. Die Staatschefs Wladimir Putin und Wolodymyr Selenskyi hätten der afrikanischen Initiative in separaten Telefongesprächen mit Ramaphosa bereits zugestimmt.

Involviert seien neben Südafrika auch Uganda, Senegal, Ägypten, Sambia und die Republik Kongo. Die Anführer dieser Länder hätten dem gemeinsamen Plan zugestimmt, weil auch Afrika unter den Folgen des Krieges litten, etwa unter Getreidemangel oder gestiegenen Düngerpreisen. „An oberster Stelle steht der Versuch, eine friedliche Lösung für den zerstörerischen Konflikt in der Ukraine zu finden; er kostet Menschenleben und hat auch Folgen für den afrikanischen Kontinent“, so Ramaphosa.

Kritik am Vorstoß

Experten begrüßten den Vorstoß, der allerdings auch auf Kritik stößt. Nutzer in Sozialen Medien etwa wünschten sich eine ähnliche Initiative für den Sudan, wo der Konflikt zwischen Armee und den paramilitärischen Rapid Support Forces laut Ärzten mehr als 800 Tote forderte. Zudem werfen Kritiker der Regierung in Pretoria fehlende Neutralität vor: Südafrika war in den vergangenen Monaten wiederholt wegen seiner engen Beziehungen zu Russland in den Schlagzeilen.