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Afghanische Flüchtlinge in Pakistan

Sie waren über Jahrzehnte willkommen, nun leben sie in großer Unsicherheit. Pakistan geht seit Monaten vehement gegen Geflüchtete aus Afghanistan vor. Hunderttausende Menschen wurden bereits abgeschoben oder sind unter Druck zurückgekehrt – trotz der brutalen Taliban-Herrschaft in ihrem alten Heimatland.

Seit dem Einmarsch der Sowjetunion in Afghanistan im Jahr 1979 kamen wegen der vielen Konflikte in Afghanistan immer wieder in großer Zahl Geflüchtete aus dem Nachbarland. Zwischen drei und vier Millionen Afghaninnen und Afghanen lebten Schätzungen zufolge zuletzt in Pakistan, mit unterschiedlichem Aufenthaltsstatus.

Doch seit Herbst 2023 hat die pakistanische Regierung den Kurs gegen die Geflüchteten deutlich verschärft. Wer das Land nicht freiwillig verlässt, dem droht die Abschiebung. Pakistan rechtfertigt das Vorgehen vor allem mit der angespannten Sicherheitslage. Allein in diesem Jahr sind laut den UN bereits 352.000 afghanische Staatsangehörige abgeschoben worden oder auf eigene Faust nach Afghanistan zurückgekehrt.

Betroffen sind auch rund 2.000 Menschen, die nach der Machtübernahme der Taliban aus Deutschland eine Aufnahmezusage erhalten haben und in Pakistan auf die Ausreise warten. Es geht zum Beispiel um Menschenrechtsverteidiger oder Journalistinnen, die unter den Taliban um ihr Leben fürchten müssen.