Ärztekammern in NRW wollen Bürger in Sachen Wiederbelebung schulen

Unter dem Motto „NRW rettet Leben“ werben die beiden Ärztekammern des Landes und der Deutsche Rat für Wiederbelebung dafür, mehr Menschen Wissen und Techniken der Reanimation zu vermitteln. Ein neu erarbeitetes Lehrmaterial zum Thema werde am 21. September in Düsseldorf Vertretern der Kommunen und der Bezirksregierungen vorgestellt, kündigten die Ärztekammern Nordrhein und Westfalen-Lippe am Donnerstag an. Bei dem Treffen solle auch darüber gesprochen werden, wie Reanimationsschulungen flächendeckend und regelmäßig in der öffentlichen Verwaltung etabliert werden können.

Jedes Jahr erlitten mehr als 60.000 Menschen in Deutschland einen Herz-Kreislauf-Stillstand, hieß es. Für das Überleben der Betroffenen zähle dann jede Minute, nicht selten entscheide das beherzte Eingreifen von Passanten oder Angehörigen, die mit Wiederbelebungsmaßnahmen die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes überbrücken.

Vielen Menschen fehle jedoch das Wissen um die notwendigen Handgriffe und das richtige Handeln im Falle eines Herz-Kreislaufstill-Standes. Aktuell überlebten deshalb nur etwa elf Prozent der Betroffenen das Ereignis. Dabei kann eine Laienreanimation mittels Herzdruckmassage, die das Gehirn weiter mit Sauerstoff versorgt, die Überlebenswahrscheinlichkeit deutlich erhöhen, erklärten die Ärztekammern und der Deutsche Rat für Wiederbelebung.

„Ein plötzlicher Herzstillstand kann jeden treffen. Daher sollte auch jeder in der Lage sein, helfend einzugreifen“, erklärte der Präsident der Ärztekammer Nordrhein, Rudolf Henke. Sein Amtskollege Hans Albert Gehle von der Ärztekammer Westfalen-Lippe ergänzte, durch unverzüglich Wiederbelebungsmaßnahmen könnten sich die Überlebenschancen der Patientinnen und Patienten bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand verdoppeln bis verdreifachen.