Zu Geschlechtsangleichungen in Deutschland gibt es wenige Daten und kaum Therapie-Richtlinien. Eine neue Arbeitsgemeinschaft will das ändern.
Ärzte verschiedener Fachdisziplinen tauschen sich in einer neuen Arbeitsgemeinschaft über Geschlechtsangleichungen aus. Die von der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie gegründete Arbeitsgemeinschaft Transgendermedizin soll die Versorgung auf eine “fundierte wissenschaftliche Basis” stellen, erklärte die Fachgesellschaft am Mittwoch in Berlin. Mit dabei sind demnach nicht nur Endokrinologen als Hormonexperten, sondern auch Kinder- und Frauenärzte, Urologen sowie Psychotherapeuten.
Ziel sei es, die Diagnostik und Aufklärung, insbesondere mit Blick auf Kinder und Jugendliche, zu vereinheitlichen sowie Richtlinien für die Behandlung zu erarbeiten. Darüber hinaus soll die wissenschaftliche Arbeit zur Transgendermedizin besser koordiniert und eine Datenbasis zu Geschlechtsangleichungen aufgebaut werden.
Etwa ein Prozent der Menschen in Deutschland identifiziert sich nicht mit ihrem biologischen Geschlecht. Auf Wunsch der Betroffenen kann in einem oft Jahre dauernden Prozess über eine Hormontherapie und auch über Operationen eine Geschlechtsangleichung vollzogen werden.