Viele Menschen in Gaza sind laut Ärzte ohne Grenzen gestorben, weil sie nicht rechtzeitig medizinische Hilfe erhalten haben. Jetzt warteten rund 15.600 Menschen auf Evakuierung – und hofften auf Hilfe in Deutschland.
Schwerkranke aus dem Gazastreifen sollten nach Einschätzung der Organisation Ärzte ohne Grenzen in deutsche Krankenhäuser gebracht werden. “Diese Menschen können nicht auf den Wiederaufbau warten”, sagte die Leiterin der politischen Abteilung von Ärzte ohne Grenzen in Deutschland, Lara Dovifat, am Dienstag in Berlin. Deutschland habe hoch spezialisierte Kliniken, Kapazitäten und Erfahrung in der Behandlung von Kriegsverletzten. Ärzte ohne Grenzen spricht unter Berufung auf die Weltgesundheitsorganisation von rund 15.600 Menschen in Gaza, die auf eine Evakuierung warten.
Andere Länder hätten bereits Schwerverletzte aufgenommen, heißt es weiter. 8.000 Menschen sind demnach größtenteils nach Ägypten und Katar sowie in die Vereinigten Arabischen Emirate evakuiert worden. Deutschland solle diesem Vorbild folgen.
Laut Ärzte ohne Grenzen sind inzwischen schon Menschen gestorben, weil sie nicht evakuiert wurden – zwischen Juli 2024 und August 2025 mindestens 740, darunter fast 140 Kinder.
Im Gazastreifen sind nach Angaben der Vereinten Nationen 90 Prozent aller Gebäude zerstört, das Gesundheitssystem ist zusammengebrochen. Mehr als 1.700 Gesundheitskräfte, darunter 15 Mitarbeitende von Ärzte ohne Grenzen, seien getötet worden.