„Ärzte ohne Grenzen“ erhebt schwere Vorwürfe gegen Israel

Angesichts von fast 200 getöteten humanitären Helfern im Nahost-Krieg hat „Ärzte ohne Grenzen“ schwere Vorwürfe gegen die Streitkräfte Israels erhoben. Die Tötungen seien entweder absichtlich erfolgt oder zeigten schiere Inkompetenz, sagte der Generalsekretär der Hilfsorganisation, Christopher Lockyear, am Donnerstag in Genf.

Die Tötungen seien eine politische Entscheidung Israels und die Täter gingen bedauerlicherweise straffrei aus. Die Verbündeten Israels ermöglichten diese Brutalität. Zuvor waren sieben Beschäftigte der Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) im Gaza-Streifen bei einem israelischen Beschuss getötet worden.

Israels Armee kündigte eine Untersuchung der Tötungen an. International sorgte der Vorfall, bei dem auch ausländische Helfer der Organisation ums Leben kamen, für Entsetzen. Das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten, UNRWA, meldete seit Beginn der Gewalt mit mehr als 170 die meisten getöteten Mitarbeiter.

Lockyear erinnerte auch daran, dass im Verlauf des Krieges zwischen der islamistischen Hamas und Israel fast 33.000 Zivilistinnen und Zivilisten im Gaza-Streifen getötet worden seien. Die Hamas hatte am 7. Oktober Israel überfallen, rund 1.200 Menschen getötet und weitere in den Gaza-Streifen verschleppt. Israel antwortete mit einem schweren Bombardement des Gebiets und drang dort ein, um die Hamas zu zerschlagen.