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“Ärzte ohne Grenzen”: Cholera-Epidemie breitet sich im Kongo aus

Die Cholera-Epidemie im Kongo erreicht ein Zehnjahreshoch: Mehr als 58.000 Infektionen, über 1.700 Tote. Hilfsorganisationen fordern internationale Hilfe und koordinierte Maßnahmen.

Cholera-Epidemie im Kongo: "Ärzte ohne Grenzen" fordert Unterstützung
Cholera-Epidemie im Kongo: "Ärzte ohne Grenzen" fordert UnterstützungImago / Xinhua

In der Demokratischen Republik Kongo breitet sich laut Hilfsorganisationen die schlimmste Cholera-Epidemie seit zehn Jahren aus. Seit Anfang 2025 seien über 58.000 Infektionen registriert worden, teilte „Ärzte ohne Grenzen“ mit. Für mehr als 1.700 Patienten verlief die Erkrankung demnach tödlich. Die Organisation rief dazu auf, den Kampf gegen die hochansteckende bakterielle Infektionskrankheit zur Priorität internationalen Engagements zu machen und warnte vor den potentiellen Folgen der weiteren Ausbreitung.

Überschwemmungen und Konflikte verschärfen Cholera-Epidemie

In diesem Jahr sind „Ärzte ohne Grenzen“ zufolge erstmals auch Provinzen betroffen, in denen Cholera schon lange nicht mehr registriert wurde. Aktuell gebe es Fälle in 20 der 26 Provinzen des zentralafrikanischen Landes. Fluten, bewaffnete Konflikte und die unhaltbaren sanitären Umstände in Flüchtlingslagern tragen demnach zur Verbreitung der Krankheit bei. Mit der kommenden Regenzeit könnte sich die Situation weiter verschlechtern, warnte die Hilfsorganisation.

Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat wegen des Cholera-Ausbruchs im Kongo Alarm geschlagen. Die Ausbreitung in zuvor nicht betroffenen Gebieten belaste ein ohnehin schwaches Gesundheitssystem zusätzlich und erschwere die Bekämpfung der Erkrankung. Es brauche eine bessere Nachverfolgung der Ansteckungen und eine grenzübergreifende, koordinierte Antwort auf die Epidemie in mehreren Ländern der Region.

Impfstoffmangel erschwert Bekämpfung der Cholera-Epidemie

Auch „Ärzte ohne Grenzen“ arbeitet mit den kongolesischen Behörden zusammen und hofft auf weitere Mitstreiter in einer koordinierten Aktion gegen die Epidemie. “Die bestehenden Strukturen sind nicht für die Bekämpfung von Cholera ausgerüstet, und es mangelt an medizinischen Hilfsgütern und Impfstoffen”, erklärte Ton Berg, der die Programme der Hilfsorganisation in der Region Süd-Kivu leitet.