Ärmere Familien und Singles am stärksten von Inflation betroffen

Minimaler Rückgang zum Vormonat: Der Abstand der Inflationsbelastungen zwischen Familien oder Singles mit geringen Einkommen und Singles mit sehr hohem Einkommen lag im Februar bei 2,5 Prozentpunkten.

Die Teuerung bei Haushaltsausgaben belastet immer mehr Familien
Die Teuerung bei Haushaltsausgaben belastet immer mehr Familienepd / Roland Hartig

Die Teuerung bei Haushaltsausgaben belastet Familienkonstellationen unterschiedlich und sorgt weiter für die Öffnung der „sozialen Schere“. Nach dem Inflationsmonitor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) lag der Abstand der haushaltsspezifischen Belastung im Februar zwischen Familien oder Alleinlebenden mit niedrigem Einkommen und Alleinlebenden mit sehr hohem Einkommen bei 2,5 Prozentpunkten, wie die gewerkschaftsnahe Böckler-Stiftung in Düsseldorf mitteilte. Gegenüber dem Vormonat mit einem Abstand von 2,6 Prozentpunkten bedeute das nur einen minimalen Rückgang.

Die Inflationsrate sei mit 8,7 Prozent im Februar weiterhin sehr hoch und gegenüber Januar unverändert geblieben, erläuterten die Konjunkturforscher. Familien sowie Alleinlebende mit niedrigen Einkommen hatten demnach im Februar mit je 9,9 Prozent die höchste Inflationsbelastung zu tragen, Alleinlebende mit sehr hohen Einkommen mit 7,4 Prozent die mit Abstand niedrigste. Der IMK Inflationsmonitor berechnet monatlich die spezifischen Teuerungsraten für neun repräsentative Haushaltstypen.

Überdurchschnittliche Belastung

Ebenfalls überdurchschnittliche Inflationsbelastungen trugen Alleinerziehende (9,2 Prozent) sowie Familien (neun Prozent) mit jeweils mittleren Einkommen. Alleinlebende sowie kinderlose Paarhaushalte mit jeweils mittleren Einkommen lagen mit Inflationsraten von 8,8 beziehungsweise 8,7 Prozent nahe am oder im Durchschnitt aller Haushalte. Alleinlebende und Familien mit jeweils höheren Einkommen wiesen leicht unterdurchschnittliche Raten von 8,5 beziehungsweise 8,4 Prozent auf.

Die beiden „Preistreiber“-Komponenten Energie und Nahrungsmittel machten bei ärmeren Alleinstehenden 7,1 Prozentpunkte von 9,9 Prozent haushaltsspezifischer Inflationsrate im Februar aus, bei Familien mit niedrigeren Einkommen summierten sie sich auf 6,6 Prozentpunkte. Bei Alleinlebenden mit hohen Einkommen trugen Nahrungsmittel und Haushaltsenergie hingegen lediglich 2,8 Prozentpunkte zur Inflationsrate von 7,4 Prozent bei.

Inflationsmonitor: Ermittlung typischen Konsummuster

Für den Inflationsmonitor werden auf Basis der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe des Statistischen Bundesamts die für unterschiedliche Haushalte typischen Konsummuster ermittelt. Es wird gewichtet, wer für Lebensmittel, Mieten, Energie und Kleidung bis hin zu Kulturveranstaltungen und Pauschalreisen wie viel ausgibt und daraus die haushaltsspezifische Preisentwicklung errechnet.