Adveniat würdigt in Mexiko ermordeten Priester für dessen Arbeit

Als „Symbol des friedlichen Widerstands“ hat das Lateinamerika-Hilfswerk der katholischen Kirche in Deutschland, Adveniat, den am vergangenen Wochenende ermordeten mexikanischen Priester Marcelo Pérez gewürdigt. Der 51 Jahre alte Priester habe die Gemeinden im mexikanischen Bundesstaat Chiapas darin unterstützt, „ihre Würde und Rechte zu verteidigen und einen echten Frieden zu schaffen“, sagte die Adveniat-Expertin für Mexiko, Rebekka Konté, am Dienstag in Essen. Der Priester habe für die indigene Bevölkerungsgruppe der Tzotzil, der er selbst angehörte, gekämpft und Friedensmärsche organisiert. Als Mediator habe Pérez mit Kartellen, Bürgerwehren und staatlichen Autoritäten verhandelt, um ein Ende der Gewalt zu erreichen, hieß es.

Kurz nachdem Pérez am Sonntagmorgen (Ortszeit) einen Gottesdienst in der Stadt San Cristóbal de las Casas gefeiert hatte, hatten ihn zwei bislang unbekannte Männer mit mehreren Schüssen getötet. Der Menschenrechtsaktivist hatte laut Adveniat schon mehrfach Morddrohungen erhalten und war daher von kirchlicher Seite zu seinem Schutz von seiner ländlichen Gemeinde nach San Cristóbal de las Casas versetzt worden. Von den staatlichen Autoritäten seien zu keiner Zeit Sicherheitsmaßnahmen ergriffen worden, obwohl unter anderem die Kirche, das mexikanische Menschenrechtszentrum Frayba und verschiedene internationale Organisationen dazu aufgerufen hatten, erklärte das Hilfswerk.

Der Bundesstaat Chiapas ist geprägt von bewaffneten Konflikten zwischen den Drogenkartellen Jalisco Nueva Generación und Sinaloa sowie deren Unterorganisationen, die um die Kontrolle des Gebietes kämpfen. Gerade die indigenen und ländlichen Gemeinden seien gewaltsamen Vertreibungen ausgesetzt, es komme zu willkürlichen Gewaltakten und Morden. Diejenigen, die sich wehrten und für die Wahrung der Menschenrechte kämpften, würden bedroht oder ermordet. Die organisierte Kriminalität hat Politik und staatliche Institutionen nach Angaben von Adeniat so stark korrumpiert, dass Gewalt meist straflos bleibt.

Die Diözese San Cristóbal, die mexikanische Bischofskonferenz und die mexikanische Jesuitenprovinz hätten eine umfassende Aufklärung des Mordes gefordert. Zudem riefen sie die mexikanische Regierung mit Nachdruck dazu auf, ihre Anstrengungen im Kampf gegen die Gewalt und fehlende Strafverfolgung in Chiapas deutlich zu erhöhen.