Abschiebung droht

Nach dem Abtransport nach Sachsen-Anhalt berät vor allem die Integrationsbeauftragte die Flüchtlinge von der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin. Von Sibylle Sterzik

Von Sibylle Sterzik

„Der Polizeieinsatz war ein Skandal“, sagt Hanns Thomä rückblickend auf den 20. Mai an der Gedächtniskirche in Berlin-Charlottenburg. Der Migrationsbeauftragte der EKBO berichtet, dass 120 Polizisten entgegen der Abmachung, ohne vorherige Info nichts zu unternehmen, die elf Flüchtlinge aus Burkina Faso festgenommen hätten. Um sie nach Sachsen-Anhalt zu bringen, woher sie kamen. Ein Polizeieinsatz auf Kirchengelände, wie ein Foto von Anselm Lange aus dem Gemeindekirchenrat (GKR) der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnisgemeinde beweist. Er und Irène Kissasse vom Verein Pro Afrika waren dabei. Ein anderes Foto zeigt einen Flüchtling, der mit erhobenen Armen an einem Polizeifahrzeug lehnt. Uhren und Handys nahmen die Polizisten den Flüchtlingen nach deren Angaben ab, so dass sie keine Zeitangaben machen konnten. Weder sei ihnen gesagt worden, warum sie festgenommen noch wohin sie gebracht werden. Von der Polizeiaktion um 11 Uhr bis zur Übergabe an die Behörden in Magdeburg um 23.30 Uhr sollen sie weder zu essen noch zu trinken bekommen haben. Ein Flüchtling habe im Gewahrsam gegen die Tür geklopft, weil er auf die Toilette musste. Der Beamte habe die Tür geöffnet, ihn beschimpft und sie wieder verschlossen, ohne dass er zur Toilette durfte. (…)

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